Deutschlands erste Mooswand als Test gegen Feinstaub muss ihre Wirksamkeit erst noch beweisen – indem sie von Ende April an zunächst wieder abgebaut wird.

Stuttgart - Der Großversuch mit Deutschlands erster Mooswand gegen gesundheitsschädlichen Feinstaub hat sich weiter verzögert. Ob die feingliedrige Landpflanze tatsächlich in der Lage ist, die Luftbelastung am Feinstaub-Hotspot Neckartor zu reduzieren, stehe erst nach weiteren Messungen an gleicher Stelle ohne Moos und nach wissenschaftlicher Auswertung etlicher Messergebnisse fest, sagte ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage. Dazu werde das Moos an der 100 Meter langen und drei Meter hohen Wand Ende April von dem Metallgerüst entfernt. Das Abbau der Wand sei für Juni angesetzt. Das sei so geplant gewesen und kein Hinweis auf die Wirksamkeit.

 

Ursprünglich hatte die Stadt erste Ergebnisse für das Jahresende angekündigt, dies dann aber schon einmal verschoben. Moose sollen in der Lage sein, Teile des Feinstaubs festzuhalten, andere sogar in Pflanzenmasse umzuwandeln. An einer vielbefahrenen vierspurigen Straße unweit des Neckartors steht eine 300 Quadratmeter mit Moosen aus Freiburg behangene Metallwand. Fast 560 000 Euro lassen sich Stadt und Land die Erforschung kosten. Einmal musste ein Drittel des Mooses bereits ausgetauscht werden, weil es abgestorben war.