Die Messstation am dreckingen Stuttgarter Neckartor sorgt für Kritik. Für den AfD-Politiker Rainer Podeswa ist der Standort falsch gewählt – die Grünen sehen das ganz anders.
Stuttgart - Muss eine Messstation für Luftschadstoffe ausgerechnet am dreckigen Neckartor in Stuttgart stehen? Die Alternative für Deutschland (AfD) bezweifelt das und hält auch die Höhe des Grenzwertes für Stickoxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel für willkürlich gewählt. Für die Höhe des Grenzwertes gebe es keine fachliche Grundlage, sagte AfD-Politiker Rainer Podeswa am Donnerstag im Landtag - und erntete Widerspruch.
Grünen-Politiker Hermino Katzenstein entgegnete: „Die Messstationen sind deshalb genau so aufzustellen, dass sie die höchsten Konzentrationen erfassen, denen die Bevölkerung ausgesetzt ist.“ Und auch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sprach sich dagegen aus, an den Standorten von Messstationen oder an den Grenzwerten zu rütteln. „Das ist aus Sicht vieler Fachleute wohlbegründet.“
Probleme mit Feinstaub und Stickoxiden
In Stuttgart gibt es große Probleme mit der Belastung durch Feinstaub und Stickoxide. Für Stickoxide werden auch Dieselautos verantwortlich gemacht, weshalb es in Stuttgart Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge geben könnte. „Man kann doch nicht bestreiten, dass schlechte Luft ein Gesundheitsrisiko ist“, sagte Hermann.
Zumindest der Standort der Messstation am Neckartor stößt aber seit langem auch bei Abgeordneten jenseits der AfD auf Kritik. So sagte etwa der FDP-Abgeordnete Jochen Haußmann, dass eine Station laut der Bundesverordnung 25 Meter von verkehrsreichen Kreuzungen entfernt stehen müsse. „Das ist am Neckartor offenkundig nicht der Fall.“