„Luftschadstoffe machen an den Stadtgrenzen nicht halt“, betonte Ewald Thoma von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrslärm Region Leonberg (AGVL). Deshalb sei ein regionales Gesamtkonzept erforderlich, um die sehr problematischen Feinstaub- und Stixckoxid-Emissionen zu senken. Die größten Konzentrationen seien an wichtigen regionalen Verkehrsadern und an den Autobahnen zu finden, wo der Lastwagenverkehr erheblich zunehme. „Die Autobahnen gelten aber als Tabuzonen“, so Thoma. Es gebe im Bereich Leonberg deutliche Ausbaupläne ohne Umweltgutachten und Bürgerbeteiligung, obwohl viele Menschen dort bereits stark unter hohen Schadstoffwerten und Lärm leiden müssten.

 

Neue Diesel nicht schadstoffarm

Auch für Gerhard Pfeifer, Regionalgeschäftsführer beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), muss die Region stärker gegen Feinstaub und Stickoxide vorgehen. „In Sachen Stickoxide hat Brüssel auch schon einen hellblauen Brief verschickt.“ Am Neckartor sei der Jahresmittelwert 2013 und 2014 viel zu hoch gewesen. „Es muss viel weniger gefahren und die Autos müssen sauberer werden“, fordert Pfeifer. Notwendig seien auch sauberer Gütertransporte mit Erdgasfahrzeugen und insgesamt weniger Autoverkehr. Selbst moderne Diesel hielten nur unter idealen Bedingungen auf dem Prüfstand die neue Euronorm 6 ein. „Bei Tests unter realistischen Alltagsbedingungen haben sie das Siebenfache an Stickoxiden ausgestoßen.“

Für Christoph Link vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) ist eine Halbierung des Verkehrsaufkommens von täglich 90 000 Autos am Neckartor erforderlich. Mit Tempo 40 an Steigungsstrecken sowie Appellen bei weitem nicht genug zu erreichen.