Der Feinstaubalarm in Stuttgart geht nach der fünften Runde in diesem Jahr erst mal in die Sommerpause. Erste Vergleiche zum Vorjahr zeigen leichte Verbesserung der Luft durch das umstrittene Warnsystem.

Stuttgart - Das Ende des fünften Feinstaubalarms in Stuttgart läutet zugleich die Sommerpause ein. Bis zum Herbst müssen Autofahrer in Stuttgart nun nicht mit weiteren Alarmen rechnen. Am 15. April beginnt die Sommerpause, wie eine Sprecherin der Stadt am Montag mitteilte. In der Nacht zum Dienstag sollte der fünfte Alarm enden. Während die Wirksamkeit des Feinstaubalarms immer wieder angezweifelt wird, wurde der Grenzwert seit der Einführung seltener überschritten als noch im Vorjahr.

 

Der Grund für die Sommerpause: In den warmen Monaten gibt es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) kaum Wetterlagen, bei denen sich verschmutzte Luft im Stuttgarter Talkessel ansammelt. Im Gegenteil: Warme Luft steigt auf und transportiert den Staub ab.

Nach dem 15. April kein Alarm mehr

Für die letzten Tage der ersten Feinstaubalarm-Saison ist zunächst wechselhaftes Wetter mit Regenschauern vorhergesagt. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass wir bis zum 15. April noch mal einen Feinstaubalarm auslösen“, sagte eine Sprecherin der Stadt. Sollte sich nach dem 15. April noch einmal eine Wetterlage ergeben, die Feinstaubalarm rechtfertigt, will die Stadt keinen Alarm mehr auslösen.

Ob der Feinstaubalarm etwas bringt, ist umstritten. Die Messwerte der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) zeigen immerhin, dass die Zahl der Überschreitungstage zurückgegangen ist. Bis zum 15. März dieses Jahres liegen Auswertungen vor, wonach der Grenzwert am Stuttgarter Neckartor in diesem Jahr 22 Mal überschritten wurde. Im Vorjahr gab es dort im selben Zeitraum 29 Überschreitungstage.

Die Autofahrer sind aufgerufen, während des Alarms auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Am Sonntag wurden an der Messstation am Neckartor, an einer Hauptverkehrsachse in der Stadt, 48 Mikrogramm der gesundheitsschädlichen Partikel pro Kubikmeter Luft gemessen. Das teilte die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz am Montag mit. Der EU-Grenzwert liegt bei 50 Mikrogramm. Die baden-württembergische Landeshauptstadt gilt aufgrund ihrer Kessellage als die am meisten mit Feinstaub belastete Stadt.