Feinstaubbelastung in Deutschland ist 2011 erneut gestiegen. Spitzenreiter ist wieder Stuttgart.

Dessau - Die Feinstaubbelastung in Deutschland ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Wie eine vorläufige Auswertung des Umweltbundesamtes (UBA) ergab, lagen die Feinstaubwerte im vergangenen Jahr im Mittel über dem Niveau der vorangegangenen vier Jahre. Beim Schadgas Stickstoffdioxid sei die Belastung unverändert hoch gewesen. UBA-Präsident Jochen Flasbarth rief dazu auf, bei der Luftreinhaltung nicht nachzulassen und vor allem in Städten und Ballungsräumen mehr zu tun.

 

Am Stuttgarter Neckartor werden die höchsten Werte gemessen

Beim Feinstaub lagen nach Angaben des UBA 42 Prozent der verkehrsnahen Stationen über dem zulässigen Tagesgrenzwert, wonach nur 35 Tage mit über 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft im Tagesmittel zulässig sind. Beim Stickstoffdioxid lagen 57 Prozent der städtisch verkehrsnahen Stationen über dem erlaubten Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. „Spitzenreiter“ mit der höchsten Zahl an Überschreitungstagen war auch im Jahr 2011 die Messstation Stuttgart-Neckartor.

Flasbarth bezeichnete insbesondere die Umweltzonen, von denen es derzeit mehr als 50 gibt, als geeignetes Mittel, die Schadstoffbelastung zu senken. Allerdings seien diese Zonen nur ein Teil der Lösung, da Feinstaub und Stickoxide auch bei Verbrennungsprozessen in Industrie und Haushalten entstünden und auch die Emissionen aus der Landwirtschaft zur Feinstaubbelastung beitrügen.

Der UBA-Präsident mahnte, auch die Folgen der dezentralisierten Energieerzeugung im Blick zu haben. „Kleine Anlagen in Innenstädten dürfen nicht zu einer höheren Staubbelastung führen als die heutigen Großkraftwerke“, sagte Flasbarth. Indem die Regelung für Kleinfeuerungsanlagen verschärft worden sei, sei jedoch bereits ein wichtiger Schritt getan worden.