Deutschlands letzter Gruppengegner steht fest. Es kommt zu einem WM-Wiedersehen nach über 16 Jahren. Costa Rica hat es geschafft. Neuseeland ist raus, unverdient. Der Video-Referee kommt zweimal zum Einsatz. Ein Spiel auch mit Erkenntnissen für die Deutschen.

Costa Rica hat sich als 32. und letztes Team in die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar gezittert - damit kommt es nach dem Sommermärchen 2006 zum Wiedersehen mit der DFB-Elf. Das Team um Star-Torwart Keylor Navas schaffte am Dienstag im Ahmad Bin Ali Stadion in Ar-Rayyan einen höchst schmeichelhaften 1:0 (1:0)-Erfolg gegen Neuseeland.

 

Trotz eines deutlichen Chancenplus konnten die „All Whites“ knapp 24 Stunden nach dem Einzug von Australien in die WM-Runde dem Inselnachbarn vom anderen Ende der Welt nicht folgen. Das entscheidende Tor fiel bereits in der dritten Minute, erzielt durch Joel Campbell. Nach einer Roten Karte gegen Kosta Barbarouses spielte Neuseeland die letzten gut 20 Minuten in Unterzahl.

Damit trifft Costa Rica am 1. Dezember im letzten Gruppenspiel bei der WM in Katar auf Deutschland. „Jeder, der sich qualifiziert, kann als Gegner potenziell gefährlich sein“, hatte Bundestrainer Hansi Flick vor der Partie bereits betont. Die weiteren Kontrahenten in der Gruppe E sind Spanien und Japan.

Das WM-Starterfeld ist damit 160 Tage vor dem Eröffnungsspiel von Gastgeber Katar gegen Ecuador komplett. Für Costa Rica ist es die sechste Endrundenteilnahme, 2014 schaffte es das Team aus Zentralamerika bis ins Viertelfinale. 2006 hatte Costa Rica das WM-Eröffnungsspiel in der bisher einzigen Begegnung mit Deutschland 2:4 verloren.

Selbst in Überzahl ließ sich Costa Rica in der eigenen Hälfte einschnüren

Auch den vor den Augen vieler angereister Fans und von Paulo Wanchope, der damals beide Treffer gegen den WM-Gastgeber erzielt hatte, rettete Costa Rica die frühe Führung nach feiner Vorarbeit von Jewison Benette wenige Stunden vor seinem 18. Geburt mit Mühe, Not und viel Glück über die Zeit. Ein Tor der Neuseeländer von Mittelstürmer Chris Wood kurz vor der Pause wurde nach Ansicht der Videobilder wieder aberkannt.

Der Ausgleich wäre alles andere unverdient gewesen. Schnörkellos, aber konsequent agierte das Team von Ex-Nationalspieler Danny Hay und suchte immer wieder Wood - 1,91 Meter groß und Modellathlet - im Sturmzentrum. Costa Rica verlegte sich früh aufs Kontern, allerdings ohne große Wirkung. Der seit rund einem Jahr vereinslose Winston Reid hielt die Defensive der „All Whites“ zusammen.

Selbst in Überzahl ließ sich Costa Rica in der eigenen Hälfte einschnüren, dabei hätte die Rote Karte - ebenfalls nach Videoentscheidung - das Verteidigen eigentlich ein bisschen leichter machen sollen. Doch auch Navas musste in dieser Phase eingreifen und sein ganzes Können aufbieten mit seinen mittlerweile 35 Jahren, um es erneut zu einer WM zu schaffen.