Mit dem Beschluss des Gemeinderats zum Kauf einer Weiche beginnt das Bauvorhaben zur Verlegung der U1-Endhaltestelle

Der Gemeinderat der Stadt Fellbach hat in seiner Sitzung Ende April wichtige Beschlüsse zur städtebaulichen Entwicklung der „Neuen Mitte Fellbach“ gefasst. Mehrheitlich stimmten die Stadträte für die Bestellung und Kostenbeteiligung einer Weiche für den Umbau der Endhaltestelle. „Diese Weichenbestellung ist der Startschuss für die Verlegung der Endhaltestelle der U1 und damit für die mittelfristige Neugestaltung der Fellbacher Stadtmitte“, machte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull deutlich.

 

„Wir haben diese Verlegung nicht selbst angestoßen, sondern sind durch die Entscheidung der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), künftig 80-Meter-Züge einzusetzen, damit konfrontiert worden“, betonte die OB. Die Verwaltung habe sich bewusst und nach reiflicher Überlegung für die Verlegung entschieden, so Zull. Gründe seien etwa die Aufwertung der Innenstadt, eine verbesserte Verkehrsführung sowie eine stärkere Verbindung der Einkaufsbereiche nördlich und südlich des Rathauses.

„Wir haben in den letzten Monaten viel gearbeitet“, erläuterte Baubürgermeisterin Beatrice Soltys. Dabei ging es unter anderem darum, wie sinnvolle Bauabschnitte geplant und umgesetzt werden könnten. Das Projekt ist nun in vier technische Baustufen gegliedert – jeweils zwei der SSB und zwei der Stadt. Die SSB beginnt mit dem Rück- und anschließendem Neubau der Gleisanlagen auf Höhe des Alten Friedhofs und errichtet dafür ein kleines provisorisches Betriebsgebäude. Während der Bauarbeiten wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Parallel dazu baut die Stadt die Tiefgaragenzufahrt der Rathausgarage neu. In der nächsten Baustufe werden die Gleise fertiggestellt und der neue Bahnsteig mit barrierearmen Anschluss an den Kirchplatz von der SSB errichtet. Der Mobilitätshub samt der Überdachung des Bahnsteigs und Teilen des Kirchplatzes werden als letzte gebaut. Diese Maßnahmen müssen spätestens drei Jahre nach Abschluss der ersten städtischen Baustufe umgesetzt werden.

Die kalkulierten Kosten der Stadt am Projekt liegen bei circa 13 Millionen Euro, davon wurden für die ersten drei Baustufen knapp acht Millionen vom Gemeinderat auf den Weg gebracht. Um die Kosten für das Gesamtprojekt zu reduzieren, beantragen sowohl SSB als auch Stadt verschiedene Fördermittel unter anderem aus dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) und der Städtebauförderung. Zudem betonte Soltys, dass die Stadtverwaltung die Bürger sowie die Einzelhändler regelmäßig über den Fortgang des Projekts informiere und zur Beteiligung einlade.

Die Neue Mitte sei ein Generationenprojekt – sowohl finanziell als auch gestalterisch, meinte Franz Plappert (CDU) in der anschließenden Aussprache. Auch Martin Oettinger (FW/FD) sprach von einem „Zukunftsprojekt“. Mit der Weichenbestellung sei der Grundstein für die Gestaltung rund um den Kirchplatz gelegt worden. „Es geht um das Tor zur Stadt – unsere Visitenkarte, wie wir von der Stadtbahn in unsere Stadt kommen“, bekräftigte Andreas Möhlmann (SPD). Dr. Stephan Illing (Grüne) sprach von einer „schweren Geburt“, da ein jahrelanges Provisorium zu erwarten sei. Zudem sei die finanzielle Situation der Stadt aktuell prekär. Jörg Schiller (Die Stadtmacher) betonte, dass das Gremium es sich nicht leicht gemacht habe mit der Verschiebung der Endhaltestelle – es sei aber schlicht „der richtige Platz“.

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