Schulen reagieren individuell auf Extremtemperaturen. In Zeiten von verlässlichen Grundschulen und offenen Ganztagesschulen müssen die Schüler bis zum späten Nachmittag verbindlich betreut werden. Das schließt ein generelles Hitzefrei aus, somit versucht jede Schule, so gut wie möglich mit der Hitze umzugehen.

Fellbach/Kernen - Wie einfach war das doch früher: Der Schulleiter hat morgens um 10 Uhr auf das Thermometer im Rektorat geschaut, und wenn dieses über 27 Grad angezeigt hat, gab es hitzefrei. Doch in Zeiten von verlässlichen Grundschulen und offenen Ganztagesschulen müssen die Schüler ausharren oder bis zum späten Nachmittag verbindlich betreut werden. Das schließt ein generelles Hitzefrei aus, somit versucht jede Schule, so gut wie möglich mit der Hitze umzugehen.

 

Bundesjugendspiele „in reduziertem Umfang“

An der Albert-Schweitzer-Schule in Schmiden gab es am Donnerstag keinen Nachmittagsunterricht, die Betreuung der Schüler, die nicht nach Hause konnten, wurde von den Sozialarbeitern übernommen. Ähnlich hat es die Hermann-Hesse-Realschule geregelt, wo ab 14 Uhr unterrichtsfrei war, aber die Ganztagesbetreuung bis 16 Uhr gesichert. An der Maicklerschule ist die 6. Stunde ausgefallen, fürs „Wohlbefinden der Kinder“. Am Freitag werden die Bundesjugendspiele ausgetragen. Sie finden trotz Hitze statt, aber „in reduziertem Umfang“. Eltern und Schüler wurden informiert, „ausreichend Getränke“ mitzubringen. An der Anne-Frank-Schule wurde am Donnerstag normal unterrichtet. Die Schulleitung sah keinen Spielraum, weil „drei Viertel unserer Schüler in der Ganztagesbetreuung sind, und die muss von 7.50 Uhr bis maximal 17 Uhr gewährleistet sein“.

Durch Unterrichtsverlegung der Hitze entgehen

Am Friedrich-Schiller-Gymnasiumin in Fellbach durften die Schüler am Donnerstag nach der 6. Stunde nach Hause gehen. An der Auberlen-Realschule, wo der Stundenplan durch Prüfungen momentan sowieso Variationen unterworfen ist, wird versucht, durch Unterrichtsverlegung der Hitze zu entgehen. Das ist dort wichtig, denn „es gibt kein Klassenzimmer ohne direkte Sonnenbestrahlung“.

Projekttage rund ums Thema Wasser

Gut erwischt haben es die Schüler der Wichernschule. Sie haben zwar kein hitzefrei, beschäftigen sich aber in den seit Dienstag laufenden Projekttagen just mit dem Thema Wasser. Das tun sie zum Beispiel beim Kanu-Fahren, im Freibad oder im Schulhof, wo ein Planschbecken aufgestellt ist.

Nicht ganz so unproblematisch kann an der Haldenschule mit der Hitze umgegangen werden. „Die 6. Stunde fällt aus, der Schwimmunterricht findet in dieser Zeit statt,“ hieß es dort. Weitere Details wurden am Donnerstag am Nachmittag in einer Gesamtlehrerkonferenz diskutiert. Nicht diskutiert wird an der Karl-Mauch-Schule in Stetten, dort findet der Unterricht normal statt. Und auch an der Rumold-Realschule ist hitzefrei kein Thema. „Bei uns endet der Unterricht sowieso jeden Tag um 12.25 Uhr.“

Andere Schulen im Land, so war zu erfahren, regulieren sich über die Länge einer Unterrichtseinheit; anstatt 45 Minuten dauert die bei den extremen Temperaturen nur noch 35 Minuten. Entsprechend früher endet der Unterricht, ohne dass deshalb ein Fach ausfallen muss.