Nach dem Titel in Albanien überzeugt der ehemalige Fellbacher Julien Ducree nunmehr in der ersten portugiesischen Liga. Tim Baumgart strebt mit den Handballern des VfL Waiblingen den Aufstieg an.

Fellbach - Die Handballer des TSV Wolfschlugen hatten bereits drei Niederlagen hinter sich, als der Aufstiegsfavorit VfL Waiblingen Ende Oktober in der heimischen Sporthalle vorstellig wurde. Beim Aufwärmen ahnte Steffen Klett nichts Gutes: „Das kann nicht unser Gegner sein, diese Spieler gehören doch nicht in die Württemberg-Liga“, dachte der Trainer des TSV Wolfschlugen, der früher jahrelang als Spielmacher beim SV Fellbach geglänzt hatte. Im Aufgebot der Gäste um den Oeffinger Trainer Tim Baumgart standen tatsächlich zahlreiche Akteure mit höherklassiger Erfahrung. Evgeni Prasolov zum Beispiel, zuletzt noch mit dem Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang knapp am Aufstieg in die zweite Bundesliga gescheitert. Oder auch dessen Bruder Alexej Prasolov sowie Axel Steffens, Sascha Laurenz und Mark Leinhos – früher alle auch im Trikot des TSV Schmiden aktiv. Doch am Ende jubelten die Gastgeber über den 28:25-Sieg. Ein wenig überraschend auch für Steffen Klett – und für Tim Baumgart, für dessen Team es die einzige Niederlage in dieser Runde war. Seit Anfang Dezember – und nach dem elften Spieltag – ist die Saison in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse jedoch unterbrochen. Für Tim Baumgart nicht nachvollziehbar. Er hätte die beiden restlichen Spiele bis zum Jahresende gern noch ausgetragen. „Die Verordnung hätte es erlaubt, aber der Verband hat sich dagegen entschieden“, sagt der ehemalige Spieler und Trainer des TSV Schmiden. Unverständlich sei die Entscheidung auch deshalb, weil ja in der Baden-Württemberg-Oberliga, also eine Spielklasse weiter oben, weitergespielt wird. Der Tabellenführer aus Waiblingen (18:4 Punkte) hätte sich weiter absetzen können von den Aufstiegskonkurrenten. Der erste Verfolger TSV Wolfschlugen (16:6 Punkte) hatte wohl die deutlich schwierigeren Aufgaben zu lösen. Nach Lage der Dinge steigen zwei Teams in die Baden-Württemberg-Oberliga auf. Steffen Klett zeigte Verständnis für die kurzfristige Aussetzung des Spielbetriebs, weil die Situation mit der neuen Verordnung unklar war. „Doch als das geklärt war, hätten wir die beiden Spiele noch durchziehen können“, sagte er. Nach einem holprigen Saisonstart mit 6:6 Punkten ist seine Mannschaft, die er seit diesem Sommer betreut, immer besser in Schwung gekommen. Der Start dieser jüngsten Erfolgsserie datiert vom 31. Oktober, eben vom Heimsieg gegen das Team des VfL Waiblingen. Sollte die Württemberg-Liga den Spielbetrieb 2022 wie geplant aufnehmen, stünde für Steffen Klett und seinen Verbund am 15. Januar die Aufgabe beim Tabellenvorletzten TSV Alfdorf/Lorch auf dem Programm. Tim Baumgart und sein Team wären am selben Tag beim Tabellenletzten SKV Unterensingen gefordert.

 

Julien Ducree trumpft auch in der ersten Liga Portugals auf

Angra Do Heroismo Das Ziel ambitionierter Basketballer ist für gewöhnlich die nordamerikanische Profiliga NBA. Das gilt auch für Julien Ducree. Der 24-jährige US-Amerikaner möchte sich über den Umweg in Europa, wo er auch schon das Trikot des SV Fellbach in der ersten Regionalliga getragen hat, für die größtmögliche Herausforderung empfehlen. Er ist auf einem guten Weg, denn für das nächste Jahr hat er nach eigener Aussage bereits „ein paar vielversprechende Angebote zur Teilnahme an der NBA Summer League“ – eine professionelle Liga, die als Sprungbrett dienen kann für Spieler, die Erfahrungen sammeln und sich präsentieren wollen. Zurzeit präsentiert Julien Ducree sich bei SC Lusitania Expert, einem Verein auf der Azoreninsel Terceira in der Stadt Angra do Heroismo, in der ersten portugiesischen Liga in sehr guter Form. Er ist mit durchschnittlich 15,8 Punkten und acht sogenannten Rebounds pro Spiel sowie einer Wurfquote von bemerkenswerten 61,2 Prozent der beste Akteur seines Teams. In der vergangenen Saison hatte der 2,06 Meter große Hüne mit dem Verein Teuta Durres den Meistertitel in der albanischen Liga gewonnen. Seine erste Station in Europa war der SV Fellbach, für den er allerdings nur ein Spiel absolviert hatte – beim 83:47-Heimsieg gegen die Gäste vom MTV Stuttgart. Es folgten Ende des vergangenen Jahres die Zwangspause aufgrund der Coronapandemie und sein Abschied in Richtung Albanien. Julien Ducree hat seinen Zwischenstopp in Fellbach jedoch in guter Erinnerung behalten, er hätte sich durchaus vorstellen können, länger zu bleiben. Doch seine Leistungen haben ihn frühzeitig weiter nach vorn gebracht. Und sie lassen ihn gar von der NBA träumen.