Anstelle der 66 nicht realisierten Luxuswohnungen plant die CG Gruppe im Fellbacher Wohnturm statt 192 nun sogar 194 Apartements ein. Der Bauantrag wird demnächst eingereicht, verspricht deren Chef.

Fellbach - In das weithin sichtbare Gerippe des Fellbacher Rohbau-Towers passen offenbar noch mehr Wohnungen als ursprünglich geplant, registriert der Beobachter staunend: Statt von anfangs schon überraschenden 192 Wohnungen im Wohnturm spricht die neue Eigentümerin, die CG-Gruppe, inzwischen von 194 zu vermietenden Apartments, die „mit ansprechenden Grundrissen in bezugsfertiger Qualität auf einer Fläche von etwa 10 800 Quadratmetern realisiert“ werden sollen. Das wären im Durchschnitt etwas mehr als 55 Quadratmeter pro Wohnung. Der gescheiterte Vorinvestor Michael Warbanoff hatte noch für 66 Wohnungen geplant – auf der gleichen Fläche wohlgemerkt. Denn der Gewa-Tower, wie er damals hieß, hat schon vor zweieinhalb Jahren seine Höhe von 107 Meter erreicht. Erneut hat das zugige Bauwerk fast ohne Bautätigkeit einem Winter getrotzt.

 

CG-Gruppe will den Bauantrag im März einreichen

Die CG-Gruppe arbeitet derzeit laut einer Mitteilung mit Hochdruck an den Planungen und Bauvorbereitungen beim Schwabenlandtower (SLT 107), wie sie ihn jetzt nennt. Im kommenden Monat soll der neue Bauantrag bei der Stadtverwaltung Fellbach eingereicht werden, mit der die CG und Tower-Architekt Jürgen Wolf in enger Abstimmung stehen. Die komplette fachliche Planung sei inzwischen entwickelt worden. Christoph Gröner, Chef der CG-Gruppe, geht gründlich vor: „Unser Plan ist, das Projekt Schwabenlandtower auf gesunde Füße zu stellen und für die Zukunft erfolgreich zu machen. Dazu gehört die Umplanung auf ein sinnvolles Konzept aus durchdachtem flächenoptimierten Mietwohnungsbau, einem angenehmen Hotelbereich und einer attraktiven Gestaltung des Außenbildes.“ Mit dem SLT 107 solle „eine dauerhafte Landmarke realisiert werden, die über die regionalen Grenzen hinaus Anerkennung erlangt“. Wenn der Bauantrag eingereicht worden ist, hat die Stadtverwaltung in Fellbach drei Monate Zeit, ihn zu prüfen. Falls die Beamten diese Frist ausschöpfen, ist Sommer: zu spät um, wie noch nach Abschluss der Kaufverhandlungen im September in Aussicht gestellt, im Frühjahr mit Um- und Ausbauten zu starten. Dennoch betont die CG ausdrücklich, sie liege im Zeitplan. Der Schwabenlandtower werde auch schon parallel dazu für Rückbauarbeiten und für Arbeiten an der Hotel- und Tower-Fassade vorbereitet, kündigt die Firma an. Denn auch das Außenbild des Hotels wird aufgewertet: Nach einer Aufstockung um eine weitere Etage entstehen 164 Zimmer mit 3+Sterne-Standard auf über 4000 Quadratmetern.

Gewa-Gläubiger warten immer noch auf Rückzahlung der notleidenden Anleihe

Neben den planerischen und baurechtlichen Aspekten des Projekts berücksichtigt die Projektentwickler-Firma die Interessen der Stadt Fellbach, wie sie betont, sowie aller Verfahrensbeteiligten, wie der immer noch um ihr Kapital bangenden Gewa-Gläubiger. „Ziel ist, den privaten Anlegern und den institutionellen Geldanlegern einen wesentlichen Teil ihrer vorherigen erfolglosen Investition zu sichern, damit sie die vertraglich vereinbarten Rückerstattungen und Auszahlungen erhalten“, schreibt die CG-Gruppe. Die Geldanleger, die mit ihrer 35-Millionen-Euro-Anleihe erst den Bau des Towers ermöglicht haben, bis sie aufgebraucht war, haben immer noch kein Geld wiedergesehen, auch nicht die etwa 40-prozentige Quote, mit der sie aus der Gewa-Insolvenz noch rechnen können. Im März könnte das Geld endlich fließen, nachdem eine Vielzahl von Formalien wie Grundschuldbestellungen und Löschungsbewilligungen im Grundbuch erledigt sind, heißt es bei der CG. Besser dran sind einige der 44 Wohnungskäufer, die mit der Gewa Verträge geschlossen hatten und von der CG aus diesen herausgekauft wurden. Zwischenzeitlich hat die Projektentwicklerin damit begonnen, die Kaufpreise tatsächlich zu erstatten, heißt es.