Manchmal lohnt der Blick aufs Kleine: Die Triennale Kleinplastik in Fellbach huldigt von Samstag an und bis zum 11. Oktober der Miniaturkunst.

Fellbach - Manchmal lohnt der Blick auf das Kleine: Die international beachtete Ausstellung Triennale Kleinplastik in Fellbach huldigt von Samstag an und bis 11. Oktober der Miniaturkunst. Mehr als 60 internationale Künstler rücken das kleine Format in der Kunst auf 2800 Quadratmetern unter dem mächtigen Holzdach der Alten Kelter ins Zentrum: Meist mit Skulpturen oder Kollagen, aber auch Videos und Filme - natürlich mit Knetfiguren oder Marionetten als Hauptdarsteller. Es überwiegen aktuelle Werke, die Kuratorin Ulrike Groos am Freitag als zeitgenössische "Weltmoleküle" bezeichnete. Die Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart ist die erste Frau, die eine Triennale zusammengestellt hat.

Seit 30 Jahren trotze die Triennale "allen Marginalisierungs- und Verniedlichungsimpulsen", schrieb der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes im Grußwort zum Katalog. "Keine andere Ausstellung beschäftigt sich derart vielschichtig mit der Reduzierung und Neuinterpretation von Größenverhältnissen." Vielschichtig und anspielungsreich ist auch schon der Titel der 11. Triennale: "Larger Than Life - Stranger Than Fiction". Die Umkehrung von Größenverhältnissen und die Miniaturisierung seien seit jeher ein Mittel der Verfremdung, betonte Groos. Bereits in der Renaissance treffe man Miniaturkunst, immer wieder ließen Dioramen, Puppenhäuser oder Modellbahnen Fantasie und Realität verschmelzen.