Während die Spielplätze wieder geöffnet werden, hofft das Fellbacher Stadtarchiv auf Bürgerbeiträge für eine Dokumentation.

Fellbach - Endlich wieder herumtollen, rutschen, schaukeln, wippen. Glückliche Mädchen, strahlende Jungs, zufriedene Mütter, erleichterte Väter. Endlich dürfen die Spielplätze auch in Fellbach wieder benutzt werden – wenn auch mit Einschränkungen. Am Mittwochmorgen rückten die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs an, um die rot-weißen Absperrbänder zu entfernen.

 

Die Öffnung der Spielplätze gehört zu den allmählichen bundesweiten Lockerungen nach dem Lockdown

Allerdings gelten, um das Infektionsrisiko auch auf den Spielplätzen so gering wie möglich zu halten, einige Regeln: Kinder dürfen nur in Begleitung von Erwachsenen dort umhertollen oder sandeln. Und natürlich muss auch hier ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden – sowohl unter den Kindern als auch zwischen den anwesenden Erwachsenen.

Die Öffnung der Spielplätze gehört zu den allmählichen bundesweiten Lockerungen nach dem Lockdown, der den Anstieg der Infektionszahlen gebremst hat. Das zeigt sich auch in Fellbach: Hier meldet die Stadt am Mittwoch, dass derzeit insgesamt 103 Fellbacherinnen und Fellbacher mit dem Coronavirus infiziert sind. Zieht man die aus der Quarantäne wieder entlassenen und somit genesenen Menschen ab, sind es derzeit 35 Betroffene in Fellbach.

Auch für Kunstinteressenten gibt es Licht am Ende des Tunnels – allerdings müssen sie in Fellbach noch bis kommende Woche warten. Nur einen Tag lang war die Ausstellung „Subkutan“ mit aktuellen Arbeiten des Künstlers Armin Subke in der Galerie der Stadt Fellbach zu sehen, bevor diese wegen des Corona-Shutdowns geschlossen werden musste. Bereits die Vernissage war abgesagt worden.

Fellbacher Stadtarchiv startet Aktion

Am Dienstag, 12. Mai, öffnet die im Rathaus beheimatete Galerie nun wieder. Und die gute Nachricht für alle Subke-Fans: Die großformatigen, poppig-bunten Gemälde, die mit subversiver Ironie Elemente des Comics und der Werbegrafik mit fotorealistischer Malerei verbinden, werden noch bis 28. Juni zu sehen sein. Die Ausstellung wurde verlängert. Allerdings gelten auch hier einige Corona-Regeln. Es dürfen jeweils nur zehn Personen in der Galerie sein. Der Eingang ist wie üblich oben im Rathausinnenhof, der Ausgang unten am Marktplatz. Auch die Öffnungszeiten wurden geändert. Geöffnet ist die Galerie täglich außer Montag von 14 bis 18 Uhr.

Unterdessen hat das Fellbacher Stadtarchiv eine Aktion gestartet, um Meinungen und Stimmungen einzufangen und für das „Gedächtnis der Stadt“ festzuhalten. Kontaktsperren, Abstandsregelungen, Maskenpflicht, leere Straßen und Plätze, Warteschlangen: Die Bilder der Stadt haben sich in den letzten Wochen komplett verändert. Die Sorge vor Ansteckung reguliert das menschliche Miteinander neu.

Das Stadtarchiv bittet um aktive Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger

Auch die Fellbacher Stadtgesellschaft erlebt tief greifende Veränderungen in nahezu allen Bereichen des Lebens. Institutionen und Familien stehen vor bislang ungeahnten Herausforderungen, und das menschliche Miteinander hat sich binnen kurzer Zeit fundamental verändert. Was gestern noch Gültigkeit hatte, steht heute auf dem Prüfstand und umgekehrt.

Wie erleben die Fellbacher Bürgerinnen und Bürger diesen Alltag in der Krise? Was bereitet ihnen Sorge, und was macht Mut? Wo erfahren sie Unverständnis, und wo erleben sie Unterstützung oder wo tun sich neue Perspektiven auf?

Das Stadtarchiv bittet um aktive Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger. „Wir freuen uns über persönliche Berichte und Geschichten, Bilder und Fotos, Audios oder Objekte“, erläutert die Leiterin des Stadtarchivs und des Stadtmuseums, Ursula Teutrine. Gefragt sind dabei nicht nur die großen Erlebnisse, sondern auch die kleinen Begebenheiten, Szenen und Situationen der letzten Wochen.

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