Der Streik der Lokführer spült den Fernbusunternehmen Geld in die Kasse. Die Unternehmen reagieren mit mehr oder größeren Bussen. Besonders gefragt ist etwa die Strecke Stuttgart-München. Fahrgäste müssen mit erhöhten Preisen rechnen.

Friedrichshafen - Der geplante Lokführerstreik lässt bei Fernbusunternehmen die Kasse klingeln. Auf stark befahrenen Strecken im Südwesten werden mehr oder größere Busse eingesetzt. Mit übermäßigen Verspätungen wegen verstopfter Autobahnen rechnen die Anbieter nicht.

 

Auch das Friedrichshafener Fernbusunternehmen DeinBus.de profitiert von dem Streik. „Die Zugriffe auf unsere Webseite haben sich seit Dienstag signifikant erhöht und wir merken es auch definitiv bei den Buchungen“, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch. Sie rechnet während des viertägigen Streiks von Donnerstag an mit bis zu 25 Prozent mehr Buchungen. „Einige Fahrten sind jetzt schon ausgebucht. Alles nach München ist ziemlich voll und auch nach Köln und Frankfurt.“ Das Unternehmen mit Sitz in Friedrichshafen verkehrt vor allem im Südwesten Deutschlands. Wenn die Lokführer in den Streik treten, sollen größere Busse eingesetzt werden. „Es kann auch gut sein, dass es mehr Busse geben wird.“

Auch der Anbieter Flixbus will sein Angebot aufstocken. „Wir schauen gerade, wo Verbindungen ausgebucht sind, um dort zusätzliche Kapazitäten zu schaffen“, sagte eine Sprecherin. Sehr gefragt seien zum Beispiel die Strecken zwischen Stuttgart und München sowie zwischen Stuttgart und dem Ruhrgebiet.

Bei DeinBus.de soll während des Streiks die Einsatzleitung aufgestockt werden, um den Busfahrern bei Staus alternative Routen durchzugeben. „Manchmal ist das natürlich nicht möglich, dann muss der Bus im Stau stehen.“ Die Sprecherin schätzt, dass rund zehn Prozent der Busse verspätet ankommen werden, vor allem Freitagabend und Sonntagabend. „Vom letzten Streik sind mir keine besonderen Verspätungen bekannt.“

Hier lesen Sie, wie Sie während des Streiks sonst noch ans Ziel kommen können.

Die MeinFernbus GmbH plant ebenfalls Zusatzfahrten zwischen großen Städten wie Stuttgart und München sowie Karlsruhe und Freiburg. „Wir profitieren sehr von dem Streik“, sagte eine Unternehmenssprecherin. „Die Buchungen gehen durch die Decke, der Ansturm ist wirklich enorm.“ Mit langen Staus habe MeinFernbus beim vergangenen Streik keine großen Probleme gehabt. „Nicht alle weichen aufs Auto aus, viele bleiben auch zu Hause.“

Fahrten während des Streiks könnten allerdings teurer werden als an gewöhnlichen Tagen. „Die Preise gehen natürlich hoch mit der Nachfrage, aber es wird nicht exorbitant mehr kosten“, sagte die DeinBus.de-Sprecherin. Bei MeinFernbus heißt es, die Preise würden während des Streiks zwar etwas teurer sein als normalerweise, blieben aber unter denen der Bahn. „Wir denken uns jetzt nicht plötzlich neue Preise aus“, betonte die Sprecherin.