Lokales: Matthias Ring (mri)
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Die Zuschauer danken ihnen


"Die Tomaten schneidest jetzt aber nicht du!" Das hat jetzt er gesagt, obwohl normalerweise sie für die Zurechtweisungen zuständig ist. Man spiele eben seine Rolle - wie alle Fernsehköche. So auch derjenige, "der vom Ernährungsberater eingeflüsterte Dinge nicht immer richtig wiedergibt". Wobei wir keine Namen nennen wollen. Oder doch: "So schlagfertig wie der Lichter wäre ich schon gern", sagt Moritz, der immer angemacht wird, "wenn er es mir nicht recht macht", wie sie sagt. Schließlich habe der Zuschauer so nicht nur seinen Spaß, sondern könne auch etwas lernen - aus dem, was schiefläuft.

So richtig missrät aber nur selten etwas. Einmal wollte man eine Tarte Tatin machen und dafür Zucker karamellisieren. Und am Ende stellte sich heraus, dass Martina Salz statt Zucker erwischt hatte. Seitdem ist im Zucker ein Metallschäufelchen und im Salz ein Holzschäufelchen - oder war es umgekehrt? Jedenfalls: "Wenn man Auto fahren lernen will, geht man auch nicht zu Michael Schumacher, sondern in die Fahrschule. Wir sind die Fahrlehrer." Und die Zuschauer danken es ihnen, schreiben sie doch zuhauf, dass Martina und Moritz die Einzigen seien, deren Rezepte man auch nachkochen könne.

"Die Kartoffeln wären so weit." Die Haushälterin schaut in die TV-Küche herein, eine Etage drüber gibt es noch eine kleine Alltagsküche. Der Regisseur aber sagt: "Wir machen erst mal weiter. Wir sind gerade so gut im Fluss." Der Eintopf wird vorbereitet, Deckel drauf, bis Martina meint: "So, dann können wir jetzt essen. Ich sag mal der Frau Mönch Bescheid." Der Eintopf muss eine Stunde köcheln, ehe es mit der Sendung weitergehen kann. Das Team bekommt jetzt Reste vom Vortag - da stand "Forelle" auf der Schiefertafel in der Küche. Martina und Moritz sind nicht nur Fernsehköche, sondern Caterer für zehn hungrige Mäuler - Kameramänner, Assistenten, Ton- und Bildingenieur, Bildmischer, Stylistin.