Auf einem alten Foto vom Stuttgarter Fernsehturm haben sich gleich mehrere Leserinnen und Leser erkannt oder ihre Verwandtschaft. Wir klären auf, wer genau darauf zu sehen ist.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Der Junge ist gut gekämmt, im Sonntagsstaat unternimmt er mit zwei ebenfalls fein gekleideten Damen einen Ausflug zur damals noch relativ neuen Attraktion von Stuttgart. Zum 65. Geburtstag des Fernsehturms ist dieses Foto, das wohl Anfang der 1960er Jahre gemacht worden ist, kürzlich in unserer Zeitung erschienen – zur Freude unserer Leserschaft. Bei schönen Erinnerungen wird’s vielen ganz warm ums Herz.

 

„Da bin ich mit meiner Mutter drauf“, jubelte ein Leser aus Waiblingen und wollte am Telefon von unserer Redaktion wissen: „Wer hat es damals gemacht? Kann ich den Abzug bekommen?“ Ein anderer Anrufer war felsenfest davon überzeugt, dass der Junge vor dem Fernsehturm sein verstorbener Vater an der Hand seiner verstorbenen Großmutter sei, und bat um unsere Hilfe: „Können Sie mir sagen, wer die Frau links ist?“

Wer in Wahrheit auf dem Foto zu sehen ist

Die beiden Leser blieben nicht die einzigen, die glaubten, sich selbst oder eigene Verwandtschaft auf dem Foto erkannt zu haben. In den 1960ern sahen sich die Menschen wohl zum Verwechseln ähnlich. Sie trugen typische Kleidung. Bisher haben sich vier Anrufer bei uns gemeldet, die sich in der Zeitreise zurück wähnen und überzeugt waren, eine Aufnahme wie aus ihrem persönlichen Familienalbum in der Zeitung entdeckt zu haben.

Hier kommt nun die Aufklärung: Urheber dieser privaten Fernsehturm-Aufnahme ist unser Leser Thomas Mack, der seit vielen Jahren historische Fotos an das Geschichtsprojekt Stuttgart-Album und neuerdings auch an unseren historischen Newsletter „Stz Damals“ schickt. Sein Vater war ein begeisterter Hobbyfotograf, und auch er ist einer geworden. Kurz und knapp versichert Mack in einer Mail an die Redaktion. „Der Junge bin ich mit meiner Mutter und mit einer Tante. Vater hat fotografiert.“ Historische Artikel liest er immer gern in unserem Blatt, weshalb er abschließend die nette Aufforderung formuliert: „Bitte weitermachen!“

Ja, wir setzen das gerne fort und begleiten den Fernsehturm weiter, auf dass er Weltkulturerbe wird!