Fernunterricht in Baden-Württemberg Erfahrungsberichte im Video – so läuft das Homeschooling
Unterricht Zuhause statt normaler Schulalltag – eine Schülerin, eine Referendarin und eine Mutter zweier schulpflichtiger Kinder berichten vor der Kamera von ihren Erfahrungen und Problemen mit dem Homeschooling.
Stuttgart - Auch, nachdem die Landesregierung entschieden hat, Schulen und Kitas noch bis mindestens Ende Januar geschlossen zu halten, setzt das baden-württembergische Kultusministerium unter Ministerin Susanne Eisenmann (CDU) auf Homeschooling statt Präsenzunterricht. Dabei läuft der Fernunterricht für schulpflichtige Kinder seit dem Schulstart alles andere als problemlos. Eine Schülerin, eine Referendarin und eine Mutter zweier schulpflichtiger Kinder berichten im Videointerview von ihren Erfahrungen und Problemen mit dem Homeschooling.
Drei Betroffene berichten
Die Referendarin Lisa Schepelmann unterrichtet am Dillmann-Gymnasium in Stuttgart die Fächer Englisch und Gemeinschaftskunde. An ihrer Schule läuft das Homeschooling entweder über digitalen Unterricht per Videokonferenz oder durch das Bearbeiten von vorbereiteten Aufgabenblättern ab. „Der Unterschied zwischen Fernunterricht und Präsenzunterricht ist groß, da der Lernzuwachs in der digitalen Form geringer ist. Im Fremdsprachenunterricht fällt das besonders auf, weil die Schüler im Homeschooling weniger Gelegenheiten haben, in der Fremdsprache zu kommunizieren“, sagt die Referendarin. Vor allem introvertiertere Schüler hätten hier Schwierigkeiten.
Nia Weinmann ist elf Jahre alt und besucht die 6. Klasse des Schlossgymnasiums in Kirchheim unter Teck. Für sie ist das Homeschooling eine große Umstellung im Gegensatz zu ihrem gewohnten Schulalltag. „In der Schule ist es einfacher, die Lehrer direkt zu fragen und ich kann mich im Klassenzimmer auch besser konzentrieren als daheim“, sagt die Schülerin im Interview.
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Kathrin Grix ist Mutter von zwei schulpflichtigen Söhnen, die beide die Altenburgschule in Stuttgart besuchen. Der Fernunterricht laufe bei ihren Kindern gut, sie seien motiviert und würden selbstständig arbeiten. Trotzdem vermisst Grix eine langfristige Planung und Perspektiven für Schüler vonseiten des Kultusministeriums. „Die jetzigen Leistungen in höhren Klassen dienen zum Bewerben, sei es jetzt für weiterführende Schulen oder für eine Berufsausbildung. Es fehlt ein Konzept, um diese Leistungen mit denen vergleichbar zu machen, die Abschlussjahrgänge vor Corona erbracht haben“, meint sie.
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