Wettertechnisch hat das 16. „Fest für Kinder“ den Jackpot erwischt – und auch sonst war es ein voller Erfolg. Thematisch ging es dieses Jahr um Nachhaltigkeit.

S-Mitte - Stadtkinder brauchen Action, rümpfen die Nase, wenn sie eine Kuh sehen und denken, dass Eier industriell hergestellt werden? Weit gefehlt. Beim 16. „Fest für Kinder“ der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft (stjg) in Kooperation mit dem Jugendamt und der Stadtbücherei konnten die Kinder an 28 Stationen, die in diesem Jahr unter dem Motto „Raus aufs Land“ standen, ihr Wissen und Geschick rund um die Landwirtschaft testen.

 

In jedem Jahr sucht sich die stjg ein Thema für das Fest aus, das sich in den 23 Kinder- und Jugendhäusern widerspiegelt. „In diesem Jahr ging es hauptsächlich um Nachhaltigkeit“, sagte Ingrid Bauer, Leiterin des Spielhauses am Unteren Schlossgarten. Es gibt viele Häuser, die Bio-Brunch anbieten und in denen die Umweltpädagogik im Vordergrund steht, daher wollte man etwas mit Landwirtschaft anbieten. Die Stände entwickelten die Jugendhäuser mit den Kindern allein.

„Die Kinder hatten überhaupt keine Berührungsängste“

Dass das Thema so gut ankommt, damit hatten Bauer und Ingo-Felix Meier, Regionalleiter der stjg für Mitte und Filder, dennoch nicht gerechnet. Bei Spielen wie Gummistiefel-Weitwurf, Schokoladeneier-Klau aus Vogelnestern, Eierlauf und unzähligen anderen Kreativ-, Spiel und Sportangeboten blühten die Kleinen richtig auf. „Die Kinder hatten überhaupt keine Berührungsängste,“ sagte Bauer.

Besonders beliebt war beispielsweise der Bau eines Insektenhotels, der vom Werkstatthaus Ost angeboten wurde. In einer Art Nisthilfe-to-go konnten Kinder ein Insektenhotel für Waldbienen bauen, das sie sich dann auf den heimischen Balkon hängen können. Aber auch die Wetterstation für zu Hause war ein Renner. In eineinhalb Stunden Handarbeit bauten Kinder von sechs Jahren an eine bunte Wetterstation unter der Leitung des Jugendhauses Mitte/Heslach. „Schön ist, dass sich die Kinder an den Stationen Zeit nehmen und verweilen, sie rennen nicht ziellos herum“, beobachtete Bauer.

Buddelbereich für die Allerkleinsten

Den Weg eines Getreidekorns zum Brot konnten Kinder an der Station des Spielhauses erkunden. Antworten gab es auf Fragen nach Getreidesorten, Mehltypen und auch, wie das Brot denn tatsächlich auf den Tisch kommt. Neben dem sachlichen Wissen, durften Teilnehmer auch kleine Fladen ausbacken. Den passenden Belag für ihre Brötchen konnten Mädchen und Jungen beim „Kräutertöpflefüllen“ gleich mit nach Hause nehmen.

„Kinder wühlen gern mit den Händen in Erde herum“, sagte Carolin Grolmus vom Jugendhaus West. Das gilt übrigens auch für die Allerkleinsten: für die hatte das Jugendhaus Nord nämlich einen Buddelbereich aufgebaut, der immer gut besucht war. Für Begeisterung aller Altersklassen sorgte am Samstagabend die Berliner Band „Trommelfloh“. Mit Kuhfellhose und einer Mischung aus Rock- und Popmusik begeisterte das Ausnahmetalent der Kindermusik, Maxim Wartenberg, Kinder und Eltern gleichermaßen.