Am Sonntag öffnen alle Stätten rund um die Mercedesarena in Stuttgart ihre Pforten – was Teil einer Gesamtvermarktung ist.

Stuttgart - Der Entschluss, den gesamten Neckarpark zum zweiten Mal zu einem riesigen Festgelände zu machen, ist erst im Mai gereift - obwohl die Idee eigentlich schon lange auf der Hand lag, wie die Sport- und Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU) sagt.

 

Entsprechend kurz und heftig war die Vorbereitungszeit für den großen Tag der offenen Tür, bei dem an diesem Sonntag zahlreiche Einrichtungen und Sportstätten für Besucher aufgeschlossen werden. Einschließlich der Mercedes-Benz-Arena, die wegen des Länderspielwochenendes nicht für den Bundesligabetrieb gebraucht wird. "Wir können alles zeigen, was wir haben", sagt Susanne Eisenmann.

Rund 140.000 Besucher waren vor vier Jahren zur ersten Auflage des Neckarparkfests gekommen, und auch diesmal rechnen Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und Susanne Eisenmann mit einem großen Interesse der Menschen in Stuttgart und der Region. Anlass für eine Besichtigungstour gebe es jedenfalls genug, so Schuster. Der Neckarpark habe sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt und im Gesamtausbau einen Zwischenstand erreicht, "der sich sehen lassen kann".

Neckarpark soll zur Marke werden

Tatsächlich konnte Schuster in diesem Jahr gleich drei Einweihungsreden im Neckarpark halten: Im April wurde die Scharrena unter der Untertürkheimer Kurve in Betrieb genommen (Kostenpunkt gute 13Millionen Euro), Mitte Juli fiel im generalsanierten Stadion Festwiese der Startschuss (4,5 Millionen Euro), und Anfang August wurde mit dem Festakt in der neuen Cannstatter Kurve der Umbau der Mercedes-Benz-Arena abgeschlossen (Kosten 61Millionen Euro). "Der Neckarpark ist bei seiner Gesamtentwicklung drei bedeutende Schritte weiter gekommen", sagt Schuster.

Der Tag der offenen Tür am Sonntag soll nun einerseits eine Einladung sein, auch einen Blick hinter die Kulissen der neuen und umgebauten Sportstätten zu werfen. Zudem versteht sich die Veranstaltung auch als sichtbares Zeichen einer Gesamtvermarktung des Neckarparks, so Eisenmann.

Mit dem Mercedesmuseum und seinen jährlich mehr als 600.000 Besuchern, dem vielfach genutzten Wasen, Stadion, Schleyerhalle, Porsche-Arena und etlichen weiteren Einrichtungen sei die angebotene Vielfalt auf dem Gelände auch europaweit außergewöhnlich. Ziel sei daher, so Eisenmann, den Neckarpark zu einer Marke zu entwickeln, die etwa auch bei Städtereisen einheitlich vermarktet werden könne.

Neckarparkkarte in Planung

Schon 2007, zum ersten großen Fest rund um das Stadion hatte es seitens der Stadt Überlegungen zu einer Neckarparkkarte gegeben, die als Ticket genutzt werden kann, zum Verrechnen von Rabatten und als Zahlungsmittel in allen Einrichtungen.

Umgesetzt worden sei die Idee mit der Karte bisher vor allem deshalb noch nicht, weil damals fast zur gleichen Zeit in der Mercedesarena die VfB-Karte eingeführt wurde, betont Susanne Eisenmann.

Die beteiligten Projektpartner der unterschiedlichen Einrichtungen hätten sich daher darauf verständigt, zunächst abzuwarten, wie das neue System funktioniert. Geplant sei, so Eisenmann, sich Ende des Jahres noch einmal zusammenzusetzen und zu bewerten, ob man bei der Entwicklung einer Neckarparkkarte auf der VfB-Karte als Basis aufbauen könne.

Der Grundgedanke sei, dass sich die Beteiligten sozusagen gegenseitig helfen, indem etwa Besuchermagnete wie das Mercedesmuseum oder das Volksfest weltweit auch mit dem Namen Neckarpark für sich werben. Davon könnten dann weniger bekannte Einrichtungen profitieren, so Eisenmann.

Die konkrete Umsetzung sei allerdings nicht ganz einfach, etwa ein Bonussystem als Anreiz zu entwickeln. Ein gemeinsames Marketing für den Standort zu entwickeln sei aber unbedingt wünschenswert, betont die Sportbürgermeisterin: "Wenn wir schon so eine Vielfalt haben, müssen wir auch damit werben."