Mit Ehrengästen, Familien und Wanderern präsentiert sich der Nationalpark Schwarzwald am Eröffnungswochenende von seiner besten Seite. Am Samstag und Sonntag gibt es Infos auf der Nationalparkmesse und zahlreiche geführte Wanderungen.

Seebach/Ruhestein - Das Interesse am Nationalpark Schwarzwald ist groß. Mehr als 200 Schulklassen hätten sich schon für das Führungsprogramm in diesem Jahr angemeldet, berichtet Wolfgang Schlund, einer der beiden Direktoren des Nationalparks. Dabei besteht der erste Nationalpark in Baden-Württemberg erst seit Januar diesen Jahres. Am kommenden Samstag wird nun das rund 10 000 Hektar umfassende Großschutzgebiet offiziell von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit einem Festakt offiziell eröffnet. Der für Naturschutz zuständige Minister Alexander Bonde (Grüne) wird ebenso ein Grußwort sprechen wie Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, der Freudestädter Landrat Klaus Michael Rückert (CDU) als Vorsitzender des Nationalpark-Rats sowie der frühere EnBW-Chef Gerhard Goll, der Vorsitzende Nationalbeirats.

 

Nach dem Festakt sowie am Sonntag findet im Zelt, das beim Nationalpark-Zentrum am Ruhestein aufgebaut ist, jeweils von 12 Uhr an ein buntes Bühnenprogramm mit Livemusik und regionalen Künstlern statt. Am Samstagabend tritt der Kabarettist Christoph Sonntag auf. Wer wissen möchte, warum ein Nationalpark wichtig und notwendig ist, wer wissen möchte, was man im Nationalpark erleben kann, der kann sich an beiden Tagen zwischen 12 und 18 Uhr auf der Nationalparkmesse informieren. Zudem präsentieren sich regionale Erzeuger mit ihren Produkten beim Naturparkmarkt. Für Kinder gibt es Bastelaktionen und zahlreiche Erlebnisstationen.

Am Wildsee ist die Natur schon „eine Spur wilder“

Aber auch die Natur kommt nicht zu kurz am Eröffnungswochenende, ist sie doch Wesensmerkmal eines Nationalparks. Dort soll sich die Natur ungestört vom Menschen entwickeln, der auf die Rolle als Beobachter und Lernender beschränkt ist. Wie sich ein solcher Wald, in dem keine Säge mehr kreischt, entwickeln könnte, kann eindrucksvoll am Bannwald Wilder See beobachtet werden. Dieser ist mit 103 Jahre der älteste in Baden-Württemberg. Deshalb gibt es ab 12 Uhr an beiden Tagen stündlich Führungen zum Wildseeblick. Dort jedenfalls ist die Naturlandschaft jetzt schon so, wie es das Motto des Nationalparks verspricht: „Eine Spur wilder“.

Am Sonntag erhält der Nationalpark bei einem ökumenischen Gottesdienst den kirchlichen Segen. Rechtzeitig zu Beginn um 10 Uhr wollen die Teilnehmer von drei Sternwanderungen eintreffen, die deshalb schon jeweils um 7.30 Uhr von Obertal, Mummelsee und Schliffkopf starten.

Mit 6000 Besucher wird gerechnet, mit Protesten auch

Das Nationalparkteam rechnet bei schönem Wetter mit bis zu 6000 Besuchern. Deshalb wird Besuchern aus Freudenstadt, Baiersbronn und Achern empfohlen, die kostenlose Busse zu benutzen. Von etlichen Wanderparkplätzen aus gibt es einen Shuttle-Service.

Gerechnet werden muss wohl auch mit Protestaktionen der Gegner. Mit Farbschmierereien haben sie bereits auf sich aufmerksam gemacht. Rund um das Nationalparkzentrum Ruhestein und im Bereich von Wanderparkplätzen wurde mehr als 130 Bäume mit Anti-Nationalparksymbolen besprüht.