2016 war das Vorhaben, auf dem Vaihinger Markt ein Streetfood-Festival durchzuführen, noch gescheitert. Nun wagt ein neuer Veranstalter einen weiteren Versuch. Geplant sind zwei jeweils viertägige Termine im Mai und im September.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Etwa ein Dutzend Fahrzeuge sollen vom 17. bis zum 20. Mai sowie vom 20. bis zum 23. September auf dem oberen Vaihinger Markt Aufstellung nehmen. Von den Foodtrucks aus werden Burger, Kartoffelgerichte, Wraps, selbst gemachte Limonaden und mehr verkauft. „Eine Reise durch Küchen aus aller Welt“, warb Markus Fetscher am Dienstag im Bezirksbeirat. Der 28-Jährige ist der Veranstalter von „Stuttgart isst – Streetfood-Markt“. Neben Vaihingen möchte er das Event auch nach Zuffenhausen und Untertürkheim bringen.

 

Das Niveau soll deutlich höher liegen als bei der gewöhnlichen Currywurstbude. Ein Rahmenprogramm mit Musik und Kunst runden die viertägige Veranstaltung ab. Einen Treffpunkt für Jung und Alt nannte Fetscher seinen Markt. „Erfahrungsgemäß kommen viele Familien, generell liegt die Altersspanne etwa zwischen 15 und 60 Jahren.“ Man wolle für jede Altersklasse ein besonderes Erlebnis bieten.

Harter Alkohol wird nicht ausgeschenkt

Mit lediglich 13 bis 15 Foodtrucks auf dem Vaihinger Markt möchte Fetscher das Festival übersichtlich halten. „So gibt es auch keine Doppelungen im kulinarischen Angebot“, sagte er. Die logistische Planung ist bereits weit fortgeschritten. An den Wochentagen sollen zwei Ordner für die Sicherheit sorgen, samstags und sonntags in den Abendstunden noch zwei zusätzliche. Branntweinhaltige Getränke werden nicht verkauft. „Harten Alkohol wird es definitiv nicht geben“, betonte Fetscher.

Vor jedem Verkaufsstand werden Mülleimer aufgestellt, die Firma Alba ist mit der Entsorgung beauftragt. „Zudem werden wir rumgehen und schauen, dass kein Müll zwischen den Wagen liegt.“ Der Veranstalter wolle noch mit den umliegenden Gastronomen sprechen, ob diese ihre Toiletten auch für Marktbesucher zugänglich machen. Sollte das nicht klappen, wird ein Toilettenwagen aufgestellt. Und ganz wichtig: „Alle Ausstellerfahrzeuge haben eine grüne Plakette“, versicherte Fetscher.

2016 ist ein Streetfood-Markt gescheitert

Die Bezirksbeiräte befürworteten Fetschers Konzept. „Das ist eine gute Sache für Vaihingen. Ich hoffe, dass es dieses Mal klappt“, sagte Volker Weil (FDP). Auch Eyüp Ölcer (Freie Wähler) war von der Idee angetan, äußerte aber auch Skepsis. „Wie wahrscheinlich ist es, dass der Streetfood-Markt jetzt tatsächlich kommt?“, fragte er. Die Zweifel haben einen Grund: Bereits 2016 stimmte der Bezirksbeirat für einen Streetfood-Markt, den damals die Agentur Heldenreich nach Vaihingen bringen wollte. Das Vorhaben scheiterte allerdings, weil sich Veranstalter und Stadt wegen der Platzmiete nicht einigen konnten.

„Es ist ausgeschlossen, dass der Markt nicht stattfindet“, versicherte Fetscher. Man habe bereits zahlreiche Telefonate mit den zuständigen Ämtern und mit Ausstellern geführt. „Der Veranstaltung steht nichts mehr im Wege.“ Man werde Schirme aufstellen, um auch bei Regen den Besuchern etwas Schutz zu bieten. Eine komplette Überdachung des Vaihinger Markts sei aus Brandschutzgründen nicht möglich.

Bezirksbeiräte stimmen für das Streetfood-Festival

Kristin Wedekind (Grüne) fragte, ob auch Fairtrade-Produkte verwendet werden, da Vaihingen ja Fairtradebezirk ist. „Regionale Produkte sind die Mentalität von Streetfood-Märkten“, entgegnete Fetscher. Das gelte für die Zutaten ebenso wie für die Verpackung der Speisen und Getränke. Ilhan Turan, sachkundiger Einwohner für Migration und Integration im Bezirksbeirat, sah im Streetfood-Markt hingegen eine Konkurrenz für die ansässigen Gastronomen. „Es gibt schon mehr als genug Restaurants am Vaihinger Markt“, sagte Turan. „Streetfood ist Essen für zwischendurch. Wer abends im Restaurant essen gehen will, geht trotzdem noch essen“, sagte Fetscher. Er sah den Markt als Bereicherung für die Gastronomen und Einzelhändler, weil er Publikumsverkehr auf den Vaihinger Markt locke.

Auch, wenn das Thema dieses Mal im Bezirksbeirat lediglich eine Berichterstattung war, plädierte Ulrich Bayer (CDU) für eine Abstimmung. Ohne Enthaltung und Gegenstimme bestätigten die Vaihinger Räte ihr Votum von vor zwei Jahren.

Termine Der Streetfood-Markt soll vom 17. bis zum 20. Mai sowie vom 20. bis zum 23. September auf dem oberen Vaihinger Markt aufgebaut werden. Die Öffnungs- und Verkaufszeiten sind jeweils donnerstags von 16 bis 20 Uhr, freitags und samstags von 12 bis 22 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.eat-and-meet-auf-den-fildern-food-trucks-bleiben-auf-der-strecke-vorerst.e8e46371-4017-4bea-8b5a-f9609b80f2af.html https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.eat-meet-in-stuttgart-vaihingen-schwaetzen-beim-steak-burger.6678a992-003c-41d1-ae83-6cde8b540574.html https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.street-food-in-stuttgart-vaihingen-essen-auf-raedern-mal-anders.b9ec913e-1a70-4ce9-a4b2-856c7287e245.html