Laute Klänge, Stars und tanzende Massen - am Nürburgring in der Eifel und auf dem Nürnberger Zeppelinfeld. Rund 150.000 Musikfans feiern bei den Zwillingsfestivals „Rock am Ring“ und „Rock im Park“.

Nürburg/Nürnberg - Lichtblitze zucken durch den Abendhimmel über dem Nürburgring, sie geben dem Auftritt der Band The Prodigy eine bizarre Note. Die dänische Gruppe Volbeat gibt „Ring of Fire“, den Klassiker von Johnny Cash, mit Akustik-Gitarre zum Besten, Fettes Brot tuckert mit Mopeds auf die Bühne. Die Festivals „Rock am Ring“ in der Eifel und „Rock im Park“ in Nürnberg mit insgesamt rund 150.000 Besuchern erleben besondere Momente. Auch wenn nicht ganz so viele absolute Top Acts am Start sind wie im vergangenen Jahr, als die Toten Hosen, Linkin Park und Metallica auftrumpften.

 

Ein Thema bei den dreitägigen Freiluft-Spektakeln ist auch der ewige Streit, wie viel Pop, Reggae oder Hip Hop ein Rockfestival verträgt. Die „Parkrocker“ von Nürnberg sind unentschieden. Doch beim Konzert der Berliner Reggae-Band Seeed platzt die Alterna Stage aus allen Nähten. Nebenan auf der größeren Center Stage treten die US-Punkrocker von Green Day auf, und vor allem in den hinteren Reihen ist noch erstaunlich viel Platz.

Fans kritisieren den Veranstalter bei Facebook

„Wer hat denn das verbockt? Seeed auf der Alternastage...??? Die gehören definitiv auf die Centerstage!!!“, schreibt ein Fan auf der Facebook-Seite des Festivals. „Wir spielen die ganze Nacht“, schreit Green Day-Frontmann Billie Joe Armstrong unterdessen Richtung Publikum. Und unter dem Strich ist mit rund 80 Bands, die jeweils bei beiden Festivals auftreten, für jeden etwas dabei.

Am Nürburgring sorgen die Auftritte von 30 Seconds to Mars, The Killers und von Cro, dem Rapper mit der Panda-Maske, für Stimmung. Die Beatsteaks legen sogar einen Spontan-Auftritt aufs Parkett. Ein Highlight auf dem Nürnberger Zeppelinfeld sind die Chemnitzer College-Jacken-Träger von Kraftklub. Sänger Felix Brummer zieht sich aus und will dafür „fünf Paar nackte Brüste - weiblich, wenn’s geht“ sehen. Er hat Erfolg. Ein Stage Dive und eine Moralpredigt folgen: „Rauchen ist ungesund, Alkohol ist ungesund, Drogen sind ungesund“, sagt er und grinst. Sein Bruder und Bandkollege zündet sich eine Zigarette an, die Menge prostet sich zu.

Das Wetter beschwert den Fans neben den üblichen Regenschauern an den drei Festivaltagen auch sonnige Momente. Zufrieden sind Polizei und Rettungskräfte, sie sprechen in Franken und in der Eifel von einer friedlichen Atmosphäre. Mit einer Ausnahme: Schon am Donnerstag und Freitag waren an beiden Orten mehrere Männer festgenommen worden, die in großem Stil Handys aus Zelten geklaut haben.