Geplanter Anschlag auf Fellbacher Rathaus Polizei hat Vermutung zum Motiv

Das Fellbacher Rathaus ist offenbar einem Anschlag entgangen. Foto: Dirk Herrmann

Eine Bewohnerin einer Sozialunterkunft soll geplant haben, das Rathaus anzugreifen und dort Mitarbeiter zu töten. Die Polizei hat eine Vermutung zu einem möglichen Motiv der Frau.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Wie die Polizei mitteilt, soll eine 25 Jahre alte Frau aus Fellbach (Rems-Murr-Kreis) geplant haben, einen Anschlag auf das Fellbacher Rathaus zu verüben und dort Mitarbeiter zu töten. Laut dem Polizeipräsidium Aalen war der mutmaßliche Plan durch einen Zufall ans Licht gekommen: Wegen Streitigkeiten mit der Nachbarschaft sollte die 25-jährige Bewohnerin einer Sozialunterkunft in eine andere Unterkunft innerhalb Fellbachs verlegt werden. „Im Zuge der Umzugsmaßnahmen, die am Dienstag durch eine Dienstleistungsgesellschaft unterstützt wurden, wurden diverse verdächtige Unterlagen und Gegenstände aufgefunden, weshalb die Polizei verständigt wurde“, heißt es in einer Mitteilung.

 

Die Polizei durchsuchte die Wohnung der Frau und stellte dabei einige Beweismittel sicher. Diese ließen laut den Ermittlern den Schluss zu, dass die Frau einen Anschlag auf das Fellbacher Rathaus einschließlich der Tötung von dortigen Mitarbeitern plante. Darüber, wie genau der Anschlag ausgeführt werden sollte, schweigen Polizei und Staatsanwaltschaft jedoch noch.

Lediglich Mutmaßungen zu einem möglichen Motiv gibt es bereits. Die Ermittler vermuten, dass es im Zusammenhang mit Unterstützungsleistungen oder der Unterkunft zu Unstimmigkeiten und in der Folge zu einem Groll der Frau gegen das Rathaus gekommen sein könnte. Ob sich die mutmaßlichen Anschlagspläne konkret gegen eine oder mehrere Personen oder allgemein gegen städtische Mitarbeiter richtete, ist nicht bekannt. Die Fellbacher Stadtverwaltung hat angekündigt, am Nachmittag zu dem Fall Stellung zu nehmen.

Laut Informationen unserer Zeitung ist die tatverdächtige Frau in der Vergangenheit bereits bei der Polizei in Erscheinung getreten, ihr wurde Körperverletzung und Bedrohung vorgeworfen. Ob es sich bei den damals betroffenen Personen ebenfalls um Rathausmitarbeiter gehandelt hat, verrät ein Sprecher der Polizei nicht. Auch, worum genau es sich bei den bei ihr gefundenen Unterlagen handelte, wird mit dem Verweis auf ermittlungstaktische Gründe nicht mitgeteilt.

Anschlag auf Fellbacher Rathaus geplant: Frau sitzt in U-Haft

Die Tatverdächtige wurde am Dienstag festgenommen und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl, sodass die Frau nun in Untersuchungshaft sitzt. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei ermitteln, um die Hintergründe des Falles zu durchleuchten.

Die Polizei geht derweil davon aus, dass die Gefahr mit der Festnahme der Frau gebannt worden ist. „Laut unseren Informationen steckt da keine weitere Person dahinter“, so der Polizeisprecher. Bei der Frau handele es sich um eine deutsche Staatsbürgerin, auf einen politischen oder islamistischen Hintergrund der mutmaßlichen Anschlagspläne gebe es derzeit keine Hinweise.

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