Bei einem Wohnungsbrand in Deggingen ist ein 85 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Seine Ehefrau erlitt schwere Verletzungen. Auslöser des Feuers könnte nach ersten Erkenntnissen ein technischer Defekt gewesen sein.

Deggingen - Um 5 Uhr morgens schrillten bei der Feuerwehr die Alarmglocken. In der Mühlstraße in Deggingen stand ein Haus in Flammen. Aus den Fenstern der Wohnung im ersten Stock schlugen die Flammen bereits lichterloh, als die Feuerwehr eintraf. Dem ersten Rettungstrupp gelang es dann, aus der Wohnung eine 86 Jahre alte Frau zu retten. Sie musste mit einer schweren Rauchvergiftung in die Intensivstation der Geislinger Klinik gebracht werden. Für ihren 85-jährigen Ehemann kam jedoch jede Hilfe zu spät. „Er lag wohl bereits leblos im Wohnraum der völlig verrauchten Wohnung“, berichtet der Kreisbrandmeister Michael Reick.

 

Feuerwehrmann bei Rettungsversuch verletzt

Dass die Feuerwehr überhaupt so schnell hatte eingreifen können, verdankten sie einem ihrer Kollegen. Der 29-Jährige wohnt in der Nachbarschaft und war als erster am Brandort, nachdem die Schwiegertochter des Ehepaars, die mit dem Sohn die Wohnung im zweiten Stock des Hauses wohnt, Alarm geschlagen hatte. Nach Angaben der Polizei hatte der 29-Jährige auch gleich versucht, die beiden Senioren zu retten. Dabei erlitt er eine Rauchvergiftung und musste seinen Rettungsversuch abbrechen. Auch die Schwiegertochter des Paars musste wegen einer Rauchvergiftung behandelt werden.

47-Jährige über die Leiter gerettet

Der 29-Jährige gab seinen Kollegen aber noch einen Lagebericht und machte genaue Angaben darüber, wo sich die beiden Bewohner befanden. So konnte der mit Atemgeräten ausgerüstete Rettungstrupp sehr rasch zu dem Ehepaar vordringen. „Die Männer hatte allerdings ebenfalls Schwierigkeiten, die Frau, die sich im Treppenbereich befand, und dann den Mann im Wohnraum zu bergen“, berichtet Reick. Die 47-jährige Schwiegertochter, die den Brand gemeldet hatte, konnte über eine Leiter das Haus verlassen. Ihr Mann war zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg zur Arbeit, er hatte von dem Brand nichts mitbekommen.

Brandstiftung wird ausgeschlossen

Noch steht die genaue Brandursache nicht fest. Nach ersten Ermittlungen schließen die Techniker der Kriminalpolizei jedoch ein Fremdverschulden aus. Vermutlich sei der Brand in der Ecke des Wohnzimmers im ersten Obergeschoss durch einen technischen Defekt ausgelöst worden, teilt die Polizei mit. Mehrere elektrische Geräte, darunter eine Heizdecke, seien dort angeschlossen gewesen. Zur genaueren Klärung wird vermutlich ein Sachverständiger hinzugezogen. Rauchmelder waren nach ersten Erkenntnissen keine installiert.

Am Haus, in dem sich im Erdgeschoss eine Tierheilpraxis befindet, ist nach Angaben der Polizei ein Sachschaden von 70 000 Euro entstanden. Es sei vorerst nicht bewohnbar, berichtet ein Polizeisprecher. Der Bürgermeister von Deggingen, Karl Weber, war am Montag vor Ort und hat sich ein Bild von dem Unglück gemacht.