Ein Brand von 200 Heu- oder Strohballen bei Unterensingen (Kreis Esslingen) hat die Feuerwehrkräfte in der Nacht auf Montag gefordert. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung nach mehreren ähnlichen Vorfällen.
Brand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen – viele Menschen im Kreis Esslingen hatten am Montagmorgen diese Warnung der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes (Nina) auf dem Handydisplay. Bei der Rettungsleitstelle in Esslingen waren zuvor besorgte Anrufe selbst aus Denkendorf oder Nellingen eingegangen – dabei war die Ursache der Rauchentwicklung nicht auf den Fildern, sondern im Neckartal in Unterensingen. Dort brannte es auf freiem Feld nahe einer Hofstelle zwischen B 313, Baggersee und dem Ort. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung. Den Schaden schätzt die Polizei auf mehrere zehntausend Euro.
Die Feuerwehr war am Sonntag um 21.16 Uhr alarmiert worden. Etwa 200 gestapelte Heu- oder Strohballen auf einer Länge von 30 Metern brannten – um was genau es sich handelte, konnte Andreas Nitsch, Pressesprecher der Feuerwehren im Kreis Esslingen, nicht zweifelsfrei mitteilen. „Die Brandbekämpfung gestaltete sich am Anfang schwierig, da die Wassermenge vor Ort nicht ausreichend war“, berichtete Nitsch. Weitere Tankfahrzeuge der umliegenden Feuerwehren seien deswegen alarmiert und eine Schlauchleitung vom Baggersee an die Einsatzstelle aufgebaut worden. Ein ortsansässiges Bauunternehmen habe zwei Bagger zur Verfügung gestellt, um das brennende Heu oder Stroh zu verteilen und der Feuerwehr die Möglichkeit zum Ablöschen zu geben. Beendet war der Einsatz um 7.30 Uhr am Montag. Die Gebäude einer landwirtschaftlichen Hofstelle, die sich etwa 300 bis 500 Meter weiter entfernt von der Brandstelle befänden, seien nicht in Gefahr gewesen.
Weitere ähnliche Vorfälle in den vergangenen Wochen
90 Kräfte der Feuerwehren von Unterensingen, Wernau, Köngen, Esslingen, Oberboihingen und Kirchheim sowie vom Deutschen Roten Kreuz Wendlingen-Unterensingen seien vor Ort gewesen. Die Warnung über die App Nina war um 1.26 Uhr in der Nacht auf Montag geschaltet worden für Unterensingen, Köngen, Wendlingen, Denkendorf, Ostfildern und Esslingen, nachdem die genannten Anrufe besorgter Bürger eingegangen waren. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand laut App aber nicht. Solche Hinweise seien nicht unüblich, erklärte Nitsch. „Wir wollten die Leute informieren, dass es brennt, aber keine Gefahr besteht.“ Um 7.28 Uhr wurde die Warnung aufgehoben.
Die Brandursache sei noch nicht geklärt, sagte Martin Raff von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Reutlingen. Man ermittle wegen des Verdachts auf Brandstiftung. Denn es habe mehrere ähnliche Vorfälle in Unterensingen in den vergangenen Wochen gegeben, zuletzt am 23. August, als am Nachmittag ein Feuer auf einer 150 Quadratmeter großen Fläche ausgebrochen war und später am Tag auf einer kleineren. „Wir prüfen, ob Zusammenhänge bestehen“, so Raff. Einen Verdächtigen gebe es noch nicht.