In der Nacht zum Donnerstag bricht in einem Haus in Gernsbach im Kreis Rastatt ein Feuer aus. Die Rettungskräfte entdecken erst eine Leiche, dann zwei weitere.

Dramatische Stunden für Bewohner und Retter nach einem Hausbrand in Gernsbach (Kreis Rastatt): 16 Bewohner können sich in der Nacht vor dem Feuer retten, doch um die Mittagszeit wird am Donnerstag eine Leiche in der Brandruine gefunden, zwei weitere finden die Einsatzkräfte am Nachmittag. Ob es sich hierbei um bislang vermisste Kinder handelt, muss noch geklärt werden.

 

Die Suche war in dem ausgebrannten und einsturzgefährdeten Haus schwierig. Die privat vermietete ehemalige Gaststätte mitten im Ort konnte anfangs nicht betreten werden, weil die Feuerwehr noch bis in den Morgen Glutnester löschte. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt.

Drei Bewohner im Krankenhaus

Nach Angaben der Polizei kamen nach dem Brand im Ortsteil Reichental drei Bewohner mit leichteren Verletzungen in ein Krankenhaus. Auch eine Polizistin wurde nach dem Einsatz in einer Klinik behandelt.

Das Feuer war Donnerstagfrüh gegen 2.45 Uhr gemeldet worden. Als die Feuerwehr eintraf, brannte das Haus lichterloh. Mehrere Menschen hatten sich nach SWR-Informationen aus dem Gebäude gerettet. Einige befanden sich auf dem Dach und mussten von der Feuerwehr mit Leitern heruntergeholt werden.

Der Dachstuhl und obere Teile des alten Hauses brannten ab. Am späteren Morgen stieg noch Rauch aus dem Haus. Die Fachwerkkonstruktion sei eine besondere Herausforderung, sagte ein Polizist. Die Brandermittler wollten im Laufe des Tages nach und nach in einzelne Gebäudeteile vordringen.

Mehr als 100 Helfer im Einsatz

Insgesamt waren über 100 Helfer der Feuerwehr, der Polizei und des Technischen Hilfswerks sowie des Roten Kreuzes im Einsatz. Mitarbeiter der Stadtverwaltung betreuten die geretteten Bewohner. Der Brandort wurde großräumig abgesperrt.

Anwohner äußersten sich betroffen über das Geschehen. Man kenne sich zwar in dem Ort, sagte ein Passant. Die Mieter in dem Haus habe er aber nicht gekannt, sie hätten häufig gewechselt. Das bestätigte auch die Polizei. Wer genau darin wohnte, konnte sie nicht sagen.

Warum das Feuer ausbrach, war zunächst unklar. „Zur Brandursache können momentan noch keine Angaben gemacht werden. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an“, hieß es.

Stadt ruft zu Spenden auf

Die Stadt richtete einen Krisenstab ein und organisierte eine Notunterkunft für die kommenden Tage. Außerdem wurde eine finanzielle Soforthilfe von der Stiftung „Gernsbach hilft“ zur Verfügung gestellt.

Bürgermeister Julian Christ zeigte sich zutiefst betroffen: „Ich bin bestürzt über diesen verheerenden Brand. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses haben mein größtes Mitgefühl.“ Respekt zollte er den Helfern vor Ort. Wichtig sei es nun, geeignete Unterkünfte zu finden, welche die Brandopfer mittel- bis langfristig beziehen könnten. Die Stadt bat Bürger, geeigneten Wohnraum vorübergehend zur Verfügung zu stellen und rief zu Spenden auf.