Ein 23-Jähriger wird verdächtigt, am Sonntagabend einen Brand in einer Asylunterkunft in Winnenden gelegt zu haben. Der Mann wurde festgenommen und sitzt nun in Untersuchungshaft.
Nach dem Brand in einer Asylunterkunft in der Albertviller Straße hat die Polizei bereits am Sonntagabend einen Tatverdächtigen vorläufig festgenommen. Weil sich der Verdacht mittlerweile erhärtet habe, beantragte die Staatsanwaltschaft Stuttgart einen Haftbefehl. Dieser wurde am Montagnachmittag in Vollzug gesetzt. Der 23-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Über die weiteren Hintergründe will die Polizei mit Verweis auf die noch weiter laufenden Ermittlungen zurzeit keine Angaben machen.
Der Schaden wird auf 200 000 Euro geschätzt
Die Rettungsleitstelle war am Sonntagabend gegen 18 Uhr alarmiert worden: In einer Unterkunft für Geflüchtete in der Albertviller Straße in Winnenden habe es eine Verpuffung gegeben, anschließend sei ein Feuer ausgebrochen. Tatsächlich stand beim Eintreffen der Einsatzkräfte ein Zimmer des Gebäudeblocks in Flammen. Die Feuerwehr evakuierte die Unterkunft und bekam den Brand anschließend rasch in den Griff. Verletzt wurde niemand – der Schaden allerdings wird auf rund 200 000 Euro geschätzt.
Durch die Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass der Brand gelegt wurde, und zwar in einem Gebäudeteil, der als städtische Notunterkunft für Obdachlose genutzt wird. Ein 23-Jähriger, der dort vorübergehend untergebracht war, wurde bereits am Sonntag gegen 22 Uhr vorläufig festgenommen.
Eine Hälfte des Gebäudes ist vorerst unbewohnbar
Eine Hälfte des betroffenen, zweistöckigen Doppelhauses, das von 15 Personen bewohnt wurde, ist wegen des Brandes derzeit nicht bewohnbar. Die Bewohner mussten anderweitig untergebracht werden. Die Feuerwehr Winnenden war mit acht Fahrzeugen und 46 Einsatzkräften ausgerückt. Der Rettungsdienst hatte zwölf Fahrzeuge mit 15 hauptamtlichen und 17 ehrenamtlichen Helfern im Einsatz.
Schon vorher Brände in Obdachlosenunterkunft
Dieser Brand ist nicht das erste Feuer in einem zur Unterbringung von obdachlos gewordenen Menschen genutztem Gebäude in Winnenden. Gleich eine ganze Brandserie wird an anderer Stelle, nämlich in zwei von der Paulinenpflege genutzten Häusern im Steinweg registriert. Zuletzt hatte es dort Anfang Juli gebrannt. Ein Wäschehaufen im Keller eines der Gebäude war in Flammen aufgegangen. Die Polizei geht davon aus, dass er vorsätzlich angezündet worden war. Von wem, ist nicht geklärt. Eine noch am Abend des Brandereignisses eingeleitete Fahndung durch mehrere Polizeistreifen war im Sande verlaufen.