Wie bereits am Freitag hat der Täter einen Handtuchhalter aus Kunststoff in der Toilette der Fellbacher Zeppelinschule angezündet. Ob es ein Schüler war, wird aus Datenschutzgründen zurückgehalten.

Schon wieder hat es in der Zeppelinschule in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) gebrannt. Wie bereits in der vergangenen Woche am Freitag musste die Einsatzabteilung Fellbach der Freiwilligen Feuerwehr am Dienstagvormittag erneut zur Bildungsstätte an der Thomas-Mann-Straße im Osten der Kernstadt ausrücken.

 

Erheblicher Schaden in der Toilette

Nach Polizeiangaben wurde der Brand gegen 9.45 Uhr bemerkt, woraufhin Feueralarm ausgelöst wurde. Und als die Feuerwehrangehörigen genau um 10.07 Uhr vor Ort eintrafen, präsentierte sich ihnen fast das gleiche Bild wie zuletzt, nur in einer anderen Mädchentoilette der Schule: „Dieses Mal brannte auch wieder ein Handtuchhalter aus Kunststoff, und es gab ebenfalls wieder eine beträchtliche Verrauchung, wodurch erheblicher Schaden am Toilettenraum entstand“, berichtet der Sprecher der Fellbacher Wehr. Diese war am Freitagvormittag mit 15 Einsatzkräften und drei Fahrzeugen vor Ort, ebenso war der Rettungsdienst im Einsatz, und natürlich war auch die Fellbacher Polizei in der Schule.

Wie schon beim ersten Mal konnte der Hausmeister den Brand selbst löschen. Über die verschlossene Türe wurde der Rauch im Toilettenraum gehalten, sodass er sich nicht im ganzen Schulgebäude ausbreiten konnte. Erst als die Einsatzkräfte das Belüftungsgerät aufgebaut hatten und der Raum nach außen entlüftet werden konnte, wurde die Zugangstüre geöffnet. „Nach circa 20 Minuten war der Einsatz beendet“, berichtet der Feuerwehrsprecher. „Wie auch schon letzte Woche lief die Räumung der voll besetzten Schule zügig und vorbildlich ab. Daher ein großes Lob an die Schüler und Lehrkräfte!“ Nach Polizeiangaben waren es circa 580 anwesende Schüler sowie Lehrkräfte, die das Gebäude bei Bekanntwerden der Brandmeldung wie vorgesehen zügig verlassen haben.

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Der zweite Brand binnen wenigen Tagen, entstanden auf fast identische Weise und ebenfalls in einer Mädchentoilette der Schule, da liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Wiederholungstäter oder eine Täterin handeln muss, um einen „kleinen Feuerteufel“, wie am Vormittag in Fellbach schnell die Runde machte.

Der Rektor der Gemeinschaftsschule, Sascha Theiss, hatte zumindest eine gute Nachricht in dem ganzen Schlamassel. „Wir haben die Person erwischt.“ Ob es sich um einen Schüler oder eine Schülerin der Zeppelinschule handelt, wollte er auf Nachfrage „aus Datenschutzgründen“ nicht sagen. „Es war natürlich erneut für alle ein großer Schreck“, berichtet der Schulleiter, der froh ist, dass „keine Gefahr für die Schülerinnen und Schüler bestanden hat, es ist niemand verletzt worden“. Alle hätten vorbildlich reagiert, eine Folge der regelmäßigen Übungen zur Vorbereitung auf solche Ereignisse. Ansonsten sei der Brand natürlich ein Vorfall, „den sich niemand wünscht, eine Situation, die man nicht mehr haben möchte“. Da der Täter oder die Täterin geschnappt wurde, dürfte die Wiederholungsgefahr ausgeschlossen sein.

Keine Gefahr für die Schüler

Theiss und sein Konrektor gingen am Dienstag kurz nach dem Brand durch alle Klassen, um mit den Schülern zu sprechen und sie gegebenenfalls zu beruhigen – derselbe Gang, den sie bereits am Montag als Reaktion auf die Brandstiftung vom Freitag hinter sich gebracht hatten. Wer die Zeppelinschule kenne, wisse, dass „wir präventiv arbeiten und bei uns sehr sensibel und behutsam mit den Ereignissen umgegangen wird“. Dass ein solcher Vorfall die Schulgemeinschaft beschäftige, sei aber auch klar. Man müsse mit der hervorragenden Schulsozialarbeit analysieren, warum von den insgesamt 640 Schülern sich 639 wohlfühlten und „eine Person“ eben nicht.

„Nach ersten Erkenntnissen dürfte das Feuer auf eine vorsätzliche Brandlegung zurückzuführen sein“, erklärt ein Polizeisprecher. Die Mädchentoilette wurde beim Brand erheblich beschädigt. Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf bis zu 10 000 Euro. Die Ermittlungen dauern an.