Das Haus, in dem sich der Möhringer Tafelladen befindet, darf vorerst nicht betreten werden – die Kunden müssen auf andere Geschäfte ausweichen. Es ist nicht das erste Feuer in dem Haus gewesen.

Möhringen - Nach dem Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus im Herzen Möhringens sucht die Stuttgarter Kripo weiter nach der Ursache. Das Feuer war am späten Freitagabend auf einem Balkon ausgebrochen und hatte schließlich zu einem Dachstuhlbrand mit wohl mehreren Hunderttausend Euro Schaden geführt. Aktuell dürfe das Gebäude nicht betreten werden, sagt ein Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung.

 

In dem Haus befindet sich auch der Möhringer Tafelladen. Dieser muss vorerst geschlossen bleiben. „Heute Morgen war die Spurensicherung drin. Wir konnten noch nicht rein. Daher wissen wir derzeit auch noch nicht, in welchem Ausmaß uns der Brand betrifft und wie es weitergeht“, sagt Hilli Pressel. Sie ist die stellvertretende Projektleiterin bei der Schwäbischen Tafel und ergänzt: „Am frühen Montagmorgen haben wir erst einmal unsere Mitarbeiter informiert und einen Aushang am Tafelladen gemacht. Dort finden unsere Kunden die Adressen und Öffnungszeiten der anderen Tafelläden in Stuttgart.“ Weil es in dem Geschäft an der Filderbahnstraße derzeit keinen Strom gibt, werden die Lebensmittel in den Kühlregalen nun wohl ungenießbar werden und müssen dann entsorgt werden. Hilli Pressel zeigt die Bandbreite der Möglichkeiten auf. „Im besten Fall dürfen wir bald wieder in das Haus rein, müssen dann nur putzen und können wieder wie gewohnt öffnen. Im schlimmsten Fall macht der Laden gar nicht wieder auf, weil das Haus einsturzgefährdet ist.“

Der Tafelladen wird ohnehin umziehen

Ein ganz klein wenig Glück im großen Unglück hat die Schwäbische Tafel dann aber doch. Denn ein Umzug ist ohnehin schon geplant. Der Verein hat neue Räume an der Plieninger Straße 2 gefunden. Diese werden aktuell renoviert und für die Bedürfnisse des Tafelladens hergerichtet. Das neue Geschäft hat eine Nutzfläche von etwa 300 Quadratmeter, ist damit deutlich größer. Der Umzug ist noch in diesem Frühjahr geplant.

Menschen wurden bei dem Brand am Freitagabend glücklicherweise nicht verletzt. Vier Bewohner konnten sich selbstständig aus dem Haus begeben. Die Feuerwehr rettete drei weitere Personen sowie zwei Hunde und vier Katzen. Eine Katze konnte aber nur noch tot geborgen werden. Ob der Ausbruch des Feuers mit Grillaktivitäten zu tun haben könnte, die nach Aussagen von Anwohnern offenbar öfter stattgefunden haben sollen, ist unklar: „Die Ermittlungen dauern an“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann.

Das Haus, in dem eine mehrköpfige Wohngemeinschaft lebt, hatte schon einmal die Feuerwehr beschäftigt. Am 31. August 2018, ebenfalls ein Freitag, war mittags im Wohnzimmer ein Brand ausgebrochen. Das Feuer, im Bereich eines Sofas aufgeflammt, hatte von den Bewohnern noch mit einem Gartenschlauch gelöscht werden können. Allerdings musste die Feuerwehr vier Personen von einem Balkon retten. Zwei Betroffene wurden mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Die Ermittlungen wegen Brandstiftung führten die Polizei zu keinem Urheber, so Widmann. Die Akte ging als Verfahren gegen Unbekannt an die Staatsanwaltschaft.