Im Haus des 62-Jährigen, der am Montag in den USA nach einer Brandstiftung zwei Feuerwehrleute erschossen hatte, fand die Polizei die sterblichen Überreste eines Menschen.

Webster - Ein Brandstifter hat an Weihnachten im US-Staat New York Feuerwehrleute in einen tödlichen Hinterhalt gelockt. Der 62-Jährige Exhäftling steckte am Montag in der Ortschaft Webster zunächst sein Haus in Brand. Zwei der herbeigeeilten Feuerwehrleute erschoss er, zwei ihrer Kollegen und ein Passant wurden durch Kugeln verletzt. Ein Polizist lieferte sich einen Schusswechsel mit dem Mann, der sich anschließend selbst tötete.

 

Die Polizei fand eine Notiz, die nahelegt, dass der Täter aus reiner Mordlust tötete. „Ich will mal sehen, wie viel der Nachbarschaft ich niederbrennen kann und ich werde tun, was ich am liebsten mache: Menschen töten“, zitierte der örtliche Polizeichef Gerald Pickering am Dienstag aus dem Schreiben. „Es scheint eine Falle gewesen zu sein.“

Zudem wurden in dem Haus des Täters sterbliche Überreste eines Menschen gefunden. Die Ermittler gingen davon aus, dass es sich dabei um die Schwester des Mannes handelte. Aufgrund der starken Verbrennungen der Leiche muss die Identität der Toten gerichtsmedizinisch festgestellt werden. Außerdem war nicht klar, ob die Person bereits vor dem Brand starb oder erst später.

Ein Nachbar sagte, der Täter habe seine Schwester gehasst. Beide hätten in getrennten Teilen des Hauses gelebt. Die Mutter der Geschwister sei im Oktober gestorben.

Täter war wegen Totschlags über 17 Jahre in Haft

Der Mann hatte mehr als 17 Jahre im Gefängnis verbracht, weil er 1980 seine 92-jährige Großmutter erschlagen hatte. 1998 kam er auf Bewährung frei und lebte seither nach Behördenangaben unauffällig. Als verurteilter Straftäter hätte er allerdings keine Waffen besitzen dürfen.

Den Anschlag auf die Feuerwehrleute verübte der Mann nach Polizeiangaben mit einem Revolver, einer Schrotflinte und einem halbautomatischen Sturmgewehr der Marke Bushmaster, wie es vor kurzem auch der Amokläufer von Newtown verwendete. Er legte sich wie ein Scharfschütze auf die Lauer und wartete auf die Rettungskräfte.

Feuerwehrleute und Polizisten zeigten sich schockiert von der Tat. „Diese Leute stehen mitten in der Nacht auf, um Feuer zu löschen. Sie erwarten nicht, dass man auf sie schießt und sie tötet“, sagte Pickering.

Sieben Häuser zerstört

Die Feuerwehrleute waren am frühen Morgen zu einem Hausbrand am Ufer des Ontariosees gerufen worden. Als sie dort eintrafen, eröffnete der 62-Jährige das Feuer auf die Einsatzkräfte. Zwei Feuerwehrleute starben noch vor Ort, zwei weitere und ein Passant, der ebenfalls angeschossen wurde, kamen in ein Krankenhaus.

Der erste Polizist, der am Brandort erschien, verfolgte den mutmaßlichen Schützen. Dabei kam es zu einem Schusswechsel, wie die Behörden erklärten. Der Polizist habe vermutlich vielen Menschen das Leben gerettet, sagte Pickering. Bei dem Brand seien sieben Häuser zerstört worden. Wegen der Schüsse setzte die Polizei einen Panzerwagen ein, um mehr als 30 Bewohner des Wohngebiets in Sicherheit zu bringen.

In der Notiz wurde kein konkretes Motiv für die Tat genannt, wie der Polizeichef erklärte. „Ich bin nicht sicher, ob wir jemals erfahren werden, was in seinem Kopf vor sich ging“, sagte Pickering.