Der seit Jahren andauernde Konflikt hat Millionen Menschen an den Rand einer Hungersnot getrieben. Nach heftigen Kämpfen in den vergangenen Tagen kündigt Saudi-Arabien eine Feuerpause an. Diese soll Friedensgesprächen den Weg bereiten.

Sanaa - Das gegen die Huthi-Rebellen im Jemen kämpfende Militärbündnis wird nach saudi-arabischen Angaben am Donnerstag eine Waffenruhe beginnen. Vertreter Saudi-Arabiens sagten am Mittwochabend zu Journalisten, die Entscheidung sei eine Reaktion auf Aufrufe der Vereinten Nationen, Konflikte angesichts der Coronavirus-Pandemie zu stoppen.

 

Die Waffenruhe werde zwei Wochen gelten, hieß es von Saudi-Arabien. Während dieser Zeit werde das Bündnis Bemühungen der Vereinten Nationen unterstützen, die Konfliktparteien für Friedensgespräche an einen Tisch zu bringen.

Millionen Menschen mangelt es an Essen und Medizin

Saudi-Arabien führt ein von den USA unterstütztes Militärbündnis an, das an der Seite der international anerkannten jemenitischen Regierung steht. Es bekämpft die vom Iran unterstützen Huthi-Rebellen. Der Bürgerkrieg dauert seit 2014 an, als die Huthis den Norden des Jemens und die Hauptstadt Sanaa unter ihrer Kontrolle brachten. Im darauffolgenden Jahr griff das Militärbündnis ein. Trotz unablässiger Luftangriffe Saudi-Arabiens hat keine Seite den Konflikt für sich entschieden. Der Bürgerkrieg hat zur größten humanitären Krise auf der Welt geführt. Millionen Menschen mangelt es an Essen und medizinischer Versorgung und das Land steht am Rande einer Hungersnot.

Mehr als 370 Luftangriffe gegen die Huthis

In den vergangenen Tagen sind bei heftigen Kämpfen zwischen regierungsnahen Truppen und Huthi-Rebellen mehr als 270 Menschen ums Leben gekommen und mindestens 300 weitere verletzt worden, wie aus jemenitischen Regierungskreisen und von Stammesführern verlautete. Truppen der jemenitischen Regierung hätten den Huthis in den Provinzen Marib, Dschauf und Bayda schwere Verluste zugefügt, verlautete aus Regierungsquellen. Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis habe in weniger als zwei Wochen mehr als 370 Luftangriffe gegen die Huthis verübt. Die Huthis hätten die größten Verluste erlitten, doch auch auf Regierungsseite habe es Opfer gegeben. Die Informanten wollten nicht namentlich genannt werden.