Die Johanneskriche kann nicht weiter Stromlieferant für die Feste sein. Die Stadt soll daher Elektroverteiler aufstellen.

Stuttgart - Die Saison der Feste unter freiem Himmel ist nicht mehr so lange hin. Den Veranstaltern der Festlichkeiten rund um den Feuersee drohte, der Strom abgedreht zu werden. Es wäre trostlos geworden. Hintergrund ist ein Elektroverteiler, den die Stadt bereits im vergangenen Sommer zugesagt hatte, der bisher jedoch nicht aufgestellt worden ist.

 

Im Zuge der Sanierung des Platzes um die Johanneskirche hatte die Gemeinde darum gebeten, einen solchen Stromkasten aufzustellen. In all den Jahren zuvor hatten die Veranstalter den Strom der Kirche angezapft. Diese hatte den Strom zwar nicht bezahlt, doch der Mesner oder Hausmeister musste bei jedem Fest anwesend sein, um den Zugang zum Verteilerkasten zu gewähren. „Aus personellen Gründen ist uns das nicht mehr möglich“, so Heinrich Schmid, Pfarrer der Johanneskirche, „unsere Mitarbeiter haben am Wochenende berufsbedingt schon genug zu tun.“ Zumal die Anzahl der Feste in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen hat.

Weil sich seit den Gesprächen im Sommer nun nichts getan hatte, sah der Pfarrer keine Möglichkeit, als schriftlich klar zu stellen, dass sie in diesem Jahr keinen Stromzugang gewähren werden. Die CDU-Fraktion des Bezirksbeirats verfasste daraufhin einen Antrag, der dem Anliegen Nachdruck verlieh.

Die gute Nachricht konnte die Tage nun das Tiefbauamt verkünden: „Der Stromverteiler ist bei der EnBW bestellt, die Lieferzeit beträgt etwa sechs Wochen“, so der Mitarbeiter Silvester Koci. Grund für die Verzögerungen seien die Ansprüche der verschiedenen Feste-Ausrichter an den Stromkasten. „Es ging um Starkstrom und unterschiedlichste Anschlüsse“, so Koci.

Die Stadt hatte ursprünglich ein Standard-Modell im Visier, wollte dem Wunsch der Vereine aber gerecht werden. „Der jetzige, bessere Verteiler kostet etwa 10 000 Euro“, so Koci. Im vergangenen Jahr konnte das Tiefbauamt dieses Geld nicht mehr aufbringen, denn es war nicht Teil der abgeschlossenen Sanierungsmaßnahme.

Pfarrer Schmid ist nach der Auskunft des Tiefbauamts beruhigt. „Etwas Druck war wohl notwendig“, sagt er in Bezug auf seinen Brief, den auch die Verwaltung erreicht hatte. Ende April wird aller Voraussicht nach der Stromkasten nun stehen. Zuvor, am 24. März, findet bereits der erste Flohmarkt statt. Woher genau der nun seinen Strom bekommt, ist offen. Allerdings sei der Flohmarkt, so Pfarrer Schmid, nie das große Problem gewesen. Die bräuchten nur einzige Stromleitungen. „Wenn der Elektroverteiler nun tatsächlich bestellt wird und in sechs Wochen am Feuersee steht, möchte ich was den Flohmarkt betrifft, auch nicht unnötig stur sein.“