Immer wieder haben in den vergangenen Wochen Mülleimer im Stuttgarter Westen gebrannt. Die Polizei hatte ein Bild von dem Verdächtigen – und konnte jetzt einen 19-Jährigen festnehmen. Der gab bisher vier Brände zu.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Monatelang ist nach einem Brandstifter im Stuttgarter Westen gefahndet worden – jetzt hat die Stuttgarter Polizei einen Verdächtigen dingfest gemacht. Dabei handelt es sich um einen 19-Jährigen, der zumindest vier Brandstiftungen zugegeben hat. Die Ermittlungen darüber, ob er auch für weitere Taten verantwortlich ist, dauern an.

 

So soll der Brand zweier Mülltonnen in einem Hinterhof in der Claudiusstraße am in der Nacht zum 31. Juli auf sein Konto gehen. Bei einer Brandstiftung am 19. Juni in einem Hof an der Forststraße konnte eine Polizeistreife mit einem Feuerlöscher die lodernden Flammen eindämmen, die sonst auf eine Hausfassade übergegriffen hätten. Der 19-Jährige gab zu, für weitere Brandstiftungen am 1. und 7. Mai in der Forststraße verantwortlich zu sein. Der Heranwachsende war bisher polizeilich nicht aufgefallen. Nach der Anzeigenaufnahme wurde er auf freien Fuß gesetzt.

Nach einer Serie von brennenden Mülltonnen, die neben dem Stuttgarter Westen auch den Bereich Stuttgart-Süd erfasst hatte, versuchte die Kriminalpolizei mit umfangreichen Ermittlungen dem Täter auf die Spur zu kommen. Die Fahnder sammelten Zeugenbeschreibungen und werteten Videos aus den Stadtbahnen aus, die zur Tatzeit im Gebiet unterwegs waren. Dabei kamen die Kripoleute auf einen Verdächtigen, der polizeiintern zur Fahndung ausgeschrieben wurde.

Eine Streife der Kripo sichtet den Gesuchten

Am späten Freitagabend war es dann soweit. „Eine Streife des Kriminaldauerdiensts sichtete einen Verdächtigen, auf den die Beschreibung recht genau zutraf“, sagt Polizeisprecher Thomas Geiger. Gegen 23.40 Uhr hielt sich der junge Mann scheinbar ziellos in der Bebelstraße auf. Als er in einem Hinterhof verschwand, schlugen die Kripoleute zu. Der Verdächtige räumte in der Vernehmung die Brandstiftung am 31. Juli gegen 0.05 Uhr in der Claudiusstraße ein, gab auch drei weitere Fälle in der Forststraße zu.

Freilich brannte es weitaus öfter. Ob der 19-Jährige ebenfalls damit zu tun hat oder noch andere eine Rolle spielen, wird jetzt ermittelt. Auf der Liste steht beispielsweise der Brand einer Mülltonne und eines daneben geparkten Mercedes in der Rotebühlstraße im Westen am 23. April. Oder Brand eines Papiercontainers am 17. März in der Esperantostraße im selben Stadtbezirk. Für Aufregung hatten auch Brandstiftungen im Stuttgarter Süden gesorgt – etwa drei Fälle im Mai in der Böblinger-, Schreiber- und Frauenstraße. An den brennenden Müllcontainern entstanden mehrere Tausend Euro Schaden.