In den Stadtteilen Beihingen, Geisingen und Heutingsheim gab es einst drei selbstständige Feuerwehren – sie wurden zusammengelegt. Das war in Freiberg wohl einfach – Dank der Frauen.

Ludwigsburg und Rems-Murr : Martin Willy (ily)

Fusionen, Zusammenlegungen und Zusammenschlüsse jedweder Art sind selten ohne Risiken und bisweilen nur mit heftigen Nebenwirkungen zu haben. Da geht es um Besitzstandswahrung, Verteilungskämpfe, Neid und Eitelkeiten. Zuweilen knirscht es im Gebälk, Konflikte werden geschürt und es wird gern Öl ins Feuer gegossen. Und schnell ist richtig Feuer unterm Dach – aber das muss nicht sein. Die Freiberger Feuerwehr (Kreis Ludwigsburg)  ist ein leuchtendes Beispiel dafür – zumindest wenn man der Festschrift zum 50-Jahr-Jubiläum Glauben schenkt.

 

1973 war es soweit

Die Spritzenmänner haben fürwahr ein Patentrezept entdeckt, wie man drei ehemals selbstständige Feuerwehren in den Ortsteilen Beihingen, Geisingen und Heutingsheim anno 1973 zusammenlegt und dabei vollkommene Harmonie erzielt. Dank ihrer Frauen. „Die Umstellung der einzelnen Feuerwehren gestaltete sich einfach“, steht da auf Seite 35 in dem 116 Seiten umfassenden Druckwerk. „Die Geisinger Abteilung wurde aufgelöst und alle Geisinger Wehrleute, die mit einer Frau aus Beihingen verheiratet waren, wurden der Abteilung Beihingen zugeordnet, der Rest Heutingsheim. Und das mit dem Ergebnis, dass die Zuteilung gleichermaßen ablief.“ Die Frage, ob es im Vorfeld der Fusion vor fünf Jahrzehnten womöglich zu Zwangsverheiratungen, arrangierten Ehen oder gar Scheinehen kam, lässt die Festschrift allerdings unbeantwortet.