Es geht voran bei der Freiwilligen Feuerwehr Rohracker: Das Magazin wurde endlich vergrößert. Aber: Der zweite Bauabschnitt wurde gestoppt. Es fehlt das Geld. Die Feuerwehrleute müssen weiterhin daheim duschen.
Es hat sich einiges bei der Freiwilligen Feuerwehr Rohracker getan. Wenn dessen Kommandant Matthias Neef die Tore des Magazins öffnet, kann er seine Freude nicht verbergen: Rot glänzend steht das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10, kurz HLF 10, in der Wagenhalle. Es ist mit einer Wärmebildkamera und technischen Hilfsmitteln ausgestattet. „Ein Quantensprung. Jetzt können wir mit dem modernsten Feuerwehrfahrzeuge in Stuttgart ausrücken.“ Vor einem Jahr haben die Feuerwehrleute die Tore lieber geschlossen gehalten. Es sah trostlos aus. In der alten Fahrzeughalle ging es beengt zu. Zwischen den geparkten Einsatzwagen hatten die Feuerwehrleute kaum Platz, die Türen zu öffnen. Ein Gefahrenpotenzial, wenn es schnell gehen muss. Auch bei der Aus- und Einfahrt waren Konzentration und Millimeterarbeit gefragt.
Mehr Platz in der Wagenhalle
Ein weiteres Manko damals: Die Lebensretter hatten keinen abgeschotteten Umkleidebereich. Er befand sich hinter den Fahrzeugen. Wenn das erste Fahrzeug ausgerückt war, schlüpften nachrückende Kameradinnen und Kameraden gut sichtbar von der Straße aus den Zivilklamotten und zogen ihre Schutzuniform an. Eine grundlegende Umgestaltung wurde in den vergangenen Monaten erledigt. „Im ersten Bauabschnitt wurden eine Abgasabsauganlage, eine neue Hallenbeleuchtung und eine geschlechtergetrennte Umkleide eingebaut“, sagt Stadtsprecherin Jacqueline Albinus. Zudem wurden die Einfahrtstore erweitert, das Innere freundlicher und funktioneller gestaltet.
Geduscht wird zwangsläufig daheim
Die Pläne für den zweiten Bauabschnitt hängen bereits an der Wand. Das Nachbargebäude, in dem sich früher ein Getränkemarkt befand, soll integriert werden. „Dabei sollen der Umbau und die Einrichtung des Dusch- und Toilettenbereichs für Männer und Frauen sowie Schulungs-, Besprechungs- und drei Büroräume baulich umgesetzt werden“, sagt Albinus. Vor allem auf die Sanitärbereiche haben sich die Einsatzkräfte gefreut. Nach einem Einsatz verzichten die meisten aufs Duschen. „Unsere Duschen liegen in einem anderen Gebäudeteil, der bislang keine interne Verbindung besitzt“, sagt Neef. Umständlich und unzumutbar. Daran wird sich vermutlich so schnell nichts ändern.
Kein Geld für Sanitäranlagen
Der geplante Weiterbau wurde gestoppt. „Es besteht eine Deckungslücke zur Finanzierung“, sagt Albinus. Die Stadträte hatten für beide Bauabschnitte 900 000 Euro freigegeben. Der erste hat 540 000 Euro verschlungen. Die Kosten für den zweiten werden mittlerweile auf 890 000 Euro geschätzt. Es besteht also eine Unterdeckung von 530 000 Euro. Was tun? Die Stadt versuche, die Lücke zu schließen. Wenn dies gelingt, kann die Baueingabeplanung abgeschlossen werden. „Nach einer Genehmigungszeit von drei bis sechs Monaten können die Bauarbeiten innerhalb von zwölf Monaten durchgeführt werden“, sagt Albinus.