Nach einem unruhigen Jahr demonstriert die Feuerwehr Geschlossenheit und bestätigt ihre Führung.

Leonberg - Ein bewegtes Jahr hat die freiwillige Feuerwehr Leonberg hinter sich. Immer wieder hatte es Kritik am Führungsstil der Spitze und an der beruflichen Qualifizierung des Gesamtkommandanten Wolfgang Zimmermann gegeben. Auch über verschiedene Neuanschaffungen im Fuhrpark hatte es Diskussionen gegeben. Doch nachdem der Gemeinderat bereits im vergangenen Sommer Zimmermann sein Vertrauen ausgesprochen hatte, stellten sich bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend in der Warmbronner Staigwaldhalle auch die Kameraden erneut hinter ihre Führungsspitze.

 

Zimmermann wurde mit 88 Prozent der Stimmen als Gesamtkommandant wiedergewählt. Seine Stellvertreter Stefan Rometsch und Marcus Kucher brachten es auf 90 und 92 Prozent. Gegenkandidaten hatte es jeweils keine gegeben. „Ich möchte mich für die vergangenen fünf Jahre bedanken. Sie waren nicht einfach, aber wir sind auf einem guten Weg. Im vergangenen Jahr haben wir die Kehrtwende geschafft“, sagte Zimmermann vor versammelter Mannschaft. Gleich zwei Rekorde konnte er an diesem Abend verkünden. 335 Mitglieder zählt die Leonberger Wehr mittlerweile, so viele wie noch nie. Allein im vergangenen Jahr gab es 21 Neuaufnahmen. Und mit 197 Wehrleuten ist die Einsatzabteilung so stark besetzt wie nie zuvor. 501 Einsätze gab es 2018, das sind 42 mehr als im Jahr zuvor. Das freute den Kommandanten zwar. „Es ist aber eine Herausforderung, die alle ausbildungstechnisch unter einen Hut zu bekommen.“

Denn, so betonte Zimmermann: „Alle Technik wird uns nichts nützen, wenn man nicht die Menschen hat, die sie zu nutzen wissen.“ 1,4 Millionen Euro sind im vergangenen Jahr allein in den Fuhrpark der Feuerwehr geflossen. Am Freitagabend wurde das neue Hilfslöschfahrzeug offiziell übergeben, dass ein Jahr früher angeschafft werden musste, weil der Vorgänger unverhofft nicht mehr einsatzbereit war. Einen Wechsellader mit einem Abrollbehälter für Gefahrguteinsätze gab es außerdem, der zu 90 Prozent vom Landkreis Böblingen bezahlt wurde. Gemeinsam mit Gerlingen ist man für den Engelbergtunnel zuständig. Nach langjährigen Verhandlungen erhält Leonberg nun endlich Geld vom Bund für die entsprechende Ausrüstung und Ausbildung der Einsatzkräfte. „Das ist für die Sicherheit des Verkehrs unerlässlich. Gerade, wenn 2020 die Bauarbeiten im Engelbergtunnel beginnen, steigt das Gefahrenpotenzial“, verdeutliche der Oberbürgermeister Martin Kaufmann.