Das drohende Aus für die Flammenden Sterne ist abgewendet. Verträge bis 2027 sind in Arbeit. Dennoch wollen die Stadt Ostfildern und die Veranstalter das Feuerwerksfestival weiterentwickeln.
Lange hatte die Zukunft des Feuerwerksfestivals Flammende Sterne auf der Kippe gestanden. Jetzt wird die Großveranstaltung im Scharnhauser Park aber doch zunächst bis 2027 verlängert. Über die Fortsetzung der Zusammenarbeit ist Carina Speidel, die Geschäftsführerin der MCE Ideenschmiede, sehr froh. „Die von der Stadt eingebrachten Bedingungen für eine Fortführung wurden grundsätzlich vom Veranstalter akzeptiert“, sagt Daniel Blank, der bei der Stadt Ostfildern den Fachbereich für Kultur und soziales Miteinander leitet.
„Wir befinden uns in konstruktiven Gesprächen mit dem Veranstalter des Feuerwerk-Festivals zur Verlängerung des Vertrags“, fasst Blank zusammen. Die Verträge seien noch nicht unterschrieben. „Detaillierte vertragliche Festlegungen stehen noch aus und können teilweise aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht öffentlich gemacht werden.“ Eine baldige Vertragsunterzeichnung werde angestrebt.
Im Gemeinderat war das Thema Flammende Sterne kontrovers diskutiert worden. Zunächst war im Gespräch, die Großveranstaltung ganz sterben zu lassen und auf neue Formate zu setzen. Dann gab es Überlegungen, das Festival ganz neu aufzustellen und dazu einen Wettbewerb auszurichten. Diese Pläne sind jetzt vom Tisch. „Ein allgemeiner Ideenwettbewerb zum Festival, wie er unter anderem diskutiert wurde, ist derzeit nicht vorgesehen“, sagt Daniel Blank. Stattdessen werde im Vertrag für die Jahre 2026 und 2027 festgehalten, dass sich das Festival „in verschiedener Hinsicht“ weiterentwickeln soll. Wie das aussehen soll, werde vonseiten der Veranstalter kommuniziert.
Kommt vorwiegend Publikum aus der Region?
Ein Kritikpunkt war, dass die Veranstaltung vorwiegend Publikum aus der Region anzieht. Gibt es denn Pläne, etwa die Vereine in Ostfildern stärker ins Boot zu holen? „Bestandteil der geplanten Weiterentwicklungen ist es, zu prüfen, in welcher Form örtliche Vereine künftig stärker eingebunden werden können – und Kooperationen auch umzusetzen“, sagt Blank. Darüber hinaus soll das Festival künftig „zusätzliche Teilhabemöglichkeiten für verschiedene Zielgruppen bieten sowie Beiträge zur Mobilitäts- und Energiewende leisten“. Ende 2027 werden sie nach Blanks Worten durch die Stadtverwaltung und den Gemeinderat evaluiert, um zu bewerten, ob die Weiterentwicklungen positiv aufgenommen werden.
Eine Bühne für die Vereine
Für eine Fortsetzung des Festivals hatten sich die Freien Wähler stark gemacht. Die Fraktion hatte einen Antrag initiiert, um das Festival zunächst bis 2025 weiterzuführen. Dass es nun wieder eine längere Perspektive gibt, freut die Fraktionschefin Petra Hönschel-Gehrung. Frischen Wind in das Festival zu bringen und manche Strukturen zu überdenken, das sei dennoch gut. „Dafür braucht es keinen Ideenwettbewerb“, findet die Kommunalpolitikerin. Sie bedauert, dass die Ostfilderner Vereine sich nur sehr begrenzt am Festival beteiligen. Beim Bier- und Getränkeverkauf hätten Vereinsmitglieder aus Neuhausen mitgearbeitet. Hönschel-Gehrung kann sich gut vorstellen, „dass sich unsere Vereine auf einer der Bühnen präsentieren“. Von vielen Bürgerinnen und Bürgern hat sie die Rückmeldung bekommen, „dass die Flammenden Sterne für die Menschen hier in Ostfildern sehr wichtig sind.“
Flammende Sterne sind in Ostfildern „zur Tradition geworden“
Die Flammenden Sterne sind nach den Worten von Oliver Werner-Blum „über die Jahre zu einer Tradition Ostfilderns geworden“. Bei den Bürgerinnen und Bürgern habe die Veranstaltung viele Fans, sagt der Fraktionsvorsitzende der Grünen. Das Festival werde aber in der Bürgerschaft wie in der Fraktion von Bündnis 90/Grüne kontrovers diskutiert. Da sind die Feinstaubbelastung und anfallender Müll große Themen. „Wir sehen in der etablierten Veranstaltung eine Bereicherung für die Stadt, die die Bekanntheit Ostfilderns in der Region stärkt.“ Besonders wichtig sei, dass künftig noch mehr auf die Umwelt- und Klimafolgen geachtet werde. „So haben wir uns schon früh für das VVS Kombi-Ticket eingesetzt und wünschen uns, dass noch mehr Besucherinnen und Besucher mit dem öffentlichen Nahverkehr anreisen.“
Auch die SPD-Fraktion begrüßt, dass „die in und außerhalb Ostfilderns beliebte Großveranstaltung fortgesetzt wird“ und in den Verhandlungen von Stadtverwaltung und Veranstalter konzeptionell weiterentwickelt werden soll, sagt Stefanie Sekler-Dengler. „Wir befürworten, dass auf Wunsch der Stadt Aspekte von Nachhaltigkeit und Regionalität stärker in das Konzept einfließen werden und Empfehlungen zu verschiedenen Handlungsfeldern – wie auch der Einbindung von örtlichen Vereinen – berücksichtigt werden sollen.“ Außerdem hält es die Fraktion für erforderlich, dass die Kostenpauschalen für die Bereitstellung der städtischen Infrastruktur und der Hilfskräfte angepasst werden, um eine höhere Kostendeckung zu erreichen.
Die Flammenden Sterne im Jubiläumsjahr
Lange Geschichte
Das Feuerwerksfestival Flammende Sterne wurde im Nachgang zur Landesgartenschau 2002 im neuen Stadtteil Scharnhauser Park etabliert. 2003 fand die erste Auflage statt. Zehntausende kommen an den drei Abenden in den Stadtteil. Die Veranstaltung zieht ein Publikum aus der ganzen Region an. Mit der Stuttgarter Straßenbahnen AG arbeiten die Veranstalter gut zusammen – für die Besucher aus der Region gibt es ein Kombi-Ticket, in dem die Fahrt mit der Stadtbahn enthalten ist.
Das Programm 2025
In diesem Jahr werden die Flammenden Sterne vom 22. bis 24. August veranstaltet. Auf die Zusammenstellung der Teilnehmer ist die Veranstalterin Carina Speidel von der MCE Ideenschmiede stolz: „Südamerika, Fernost und Europa. Mexiko, Japan und Dänemark“. Info und Tickets gibt es unter www.flammende-sterne.de