Die Zahl steigt: Im Raum Albstadt-Tailfingen gab es in der vergangenen Woche über 20 Verdachtsfälle von Q-Fieber. Nun gibt es doppelt so viele Fälle. Der Erreger verbreitet sich über Staub und Wind, Menschen stecken sich über die Atemluft an.

Albstadt - Die Zahl der Q-Fiebererkrankung im Zollernalbkreis ist weiter gestiegen. Bei allen der bislang 29 eingereichten Blutproben sei die Infektion im Labor nachgewiesen worden, sagte eine Sprecherin des Landratsamts Zollernalbkreis am Donnerstag. Insgesamt gebe es 55 Verdachtsfälle von Q-Fieber - die Zahl hat sich damit seit der vergangenen Woche verdoppelt. Die bislang Betroffenen seien Bewohner des Raums Albstadt-Tailfingen oder hatten sich in der Gegend aufgehalten.

 

Vor einer Woche hatten Ärzte noch bei 27 Patienten die Symptome Fieber und Lungenentzündung erkannt. Ob dem einzelnen Patienten Blut für den endgültigen Nachweis durch das Labor entnommen wird, entscheide der jeweilige Arzt selbst, sagte die Sprecherin.

Keine Blutspenden

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) habe einen Blutspendetermin im September in Tailfingen abgesagt, teilte eine Sprecherin des DRK-Blutspendedienstes mit. Menschen, bei denen eine Q-Fiebererkrankung nachgewiesen wurde, dürfen demnach zwei Jahre nach dem Ausheilen der Krankheit kein Blut spenden. Weil während der Inkubationszeit die Krankheit nicht festgestellt werden kann, bestehe jedoch die nächsten vier Wochen bei jedem aus dem Raum Albstadt-Tailfingen ein mögliches Risiko.

Etwa die Hälfte der Infektionen durch Q-Fieber führe zu keinen oder nur leichten grippeähnlichen Symptomen, hieß es in der Mitteilung des Landratsamts. In schwereren Fällen könne es jedoch zu Lungen-, Leber-, und Herzentzündungen kommen. Der Erreger verbreitet sich demnach über Staub und Wind, Menschen stecken sich über die Atemluft an. Die Ansteckung von Mensch zu Mensch spiele praktisch keine Rolle.

Das Landratsamt geht derzeit davon aus, dass die Fiebererkrankung von einer Schafherde übertragen worden sei. Zur Übertragung durch Schafe komme es oft, hieß es - häufig werden die Erreger demnach bei der Geburt von Lämmern ausgeschieden. Der Sprecherin zufolge waren vor einigen Wochen mehrere Herden in der Gegend, in denen einige Lämmer zur Welt gekommen seien. Q-Fiebererkrankungen kommen auf der Schwäbischen Alb immer wieder vor, hieß es.