Bei der Fifa in Zürich haben sich in dieser Woche die Ereignisse überschlagen. Eine Chronologie der dramatischen Woche.

Zürich - Die Woche fing für die Fifa ruhig an. Am Montag konnte noch keiner um den Präsidenten Joseph Blatter ahnen, was vor der Wahl passieren würde. Nun sind diese Tage an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Ein Überblick.

 

Montag Der Uefa-Präsident Michel Platini wirft Blatter in einem Interview vor, der Fifa mit seiner erneuten Kandidatur zu schaden. Blatters Gegenkandidat Prinz Ali bin al-Hussein dankt Platini für dessen Hilfe im Wahlkampf. Palästinas Verband will den Antrag auf Ausschluss Israels aus der Fifa nicht zurückziehen und beharrt auf der Abstimmung beim Kongress.

Dienstag Erster öffentlicher Auftritt Blatters in der Kongresswoche. „Sie kennen mich, ich bin immer optimistisch“, sagt er in Zürich vor dem Besuch der Sitzung der Verbände aus Nord- und Mittelamerika.

Mittwoch Am frühen Morgen nimmt die Schweizer Polizei mehre hochrangige Funktionäre fest. Szenen wie aus einem Krimi vor einen Nobelhotel. Wenige Stunden später: Das Fifa-Hauptquartier wird durchsucht, Material beschlagnahmt. Blatter-Gegenkandidat Al-Hussein reagiert mit als Erster und spricht von einem „traurigen Tag für den Fußball“. In den USA teilt das Justizministerium mit: Zu den Festgenommenen gehören die Fifa-Vizepräsidenten Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo. Insgesamt gibt es 14 Beschuldigte. Der Chef der US-Steuerfahndung, Richard Weber, sagt: „Heute zeigen wir der Fifa die Rote Karte.“ Die Uefa fordert die Verschiebung der für Freitag geplanten Präsidentenwahl. Erste Stellungnahme von Blatter: „Dies ist eine schwierige Zeit für den Fußball.“

Donnerstag Das Medienecho ist verheerend. Die „New York Times“ schreibt: „Ein erster Schritt wäre, sofort Herrn Blatter zu schassen.“ Der Kremlchef Wladimir Putin stellt sich hinter Blatter und wirft den USA ungerechtfertigte Einmischung vor. Die Topsponsoren der Fifa üben zunehmend Druck auf den Weltverband aus. Die Uefa beschließt nach einem außerordentlichen Treffen: Der Fifa-Kongress wird nicht boykottiert. Allerdings schließt Platini im Falle der Wiederwahl Blatters einen Rückzug der europäischen Mannschaften aus allen Fifa-Wettbewerben nicht aus. Blatter eröffnet den Kongress: „Sie werden mir zustimmen, dass dies beispiellose und schwierige Zeiten für die Fifa sind.“

Freitag Die Fifa verlegt die Pressekonferenz mit dem Präsidenten von Freitagabend auf Samstagvormittag. Blatter ruft bei seiner Begrüßungsansprache zum gemeinsamen Kampf auf: „Machen wir uns an die Arbeit, bleiben wir konzentriert, keine langwierigen Diskussionen, gehen wir nach vorne, suchen wir die Lösung.“ Der palästinensische Fußball-Verband zieht kurz vor der Abstimmung seinen Antrag auf einen Ausschluss Israels zurück.