Die Stadt will im nächsten Jahr 13 Bussteige in allen Stadtteilen mit Displays ausstatten. Die Fahrgäste werden damit über Verspätungen informiert. Was halten Betroffene davon?

Filderstadt - Das Ziel ist es, den Fahrgästen einen besseren Service zu bieten. Sie sollen an Bushaltestellen über die aktuellen Abfahrtzeiten informiert werden. Die Displays zeigen auch Verspätungen der Omnibusse an.

 

Poitives Echo bei Betroffenen

Eine Blitzumfrage in Bonlanden bei Betroffenen ergab, dass der Plan gut ankommt. „Solch eine digitale Anzeige ist auf jeden Fall vorteilhaft“, sagt der 18-jährige Blendi Jusufi, der zwischen Sindelfingen und Bonlanden zur Arbeit pendelt. Wenn man an die Haltestelle komme, könne man sofort sehen, ob der Bus pünktlich kommt oder ausfällt. Dieser Meinung ist auch Volker Fletschinger. „Da weiß man schnell Bescheid und kann notfalls den Arbeitgeber anrufen.“ Als Fahrgast habe man solch einen Service verdient. Schließlich bezahle man auch genug für die Monatskarte, sagt der 57-Jährige.

„Ich finde die digitale Anzeige sehr gut“, sagt Tobias Stauch. Bei Verspätungen könne er Kommilitonen anrufen und ihnen sagen, dass er später komme, erklärt der 18-jährige Student. Leider sei es so, dass die VVS-App nicht immer die richtigen Verspätungen anzeige, sagt eine 34-Jährige, die anonym bleiben will. „Da werden drei Minuten angezeigt. Dabei ist es eine halbe Stunde.“ Ohne digitale Anzeige kommt Annelore Zimmermann aus. „Ich habe das im Griff“, sagt die 84-Jährige, die von Bonlanden nach Harthausen zur Gymnastik fährt. Die wichtigen Abfahrtzeiten der 77er-Linie habe sie im Kopf, die anderen seien auf einem Papier notiert.

Noch ein gutes Jahr müssen die Fahrgäste auf die digitalen Anzeigen warten. Der Filderstädter Gemeinderat hat zwar seine Zustimmung erteilt, dafür rund 105 000 Euro auszugeben. Die erforderlichen Arbeiten müssen allerdings nun zunächst vom Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart ausgeschrieben werden. Er hat diese Aufgabe für alle beteiligten Kommunen, darunter auch Leinfelden-Echterdingen und Waldenbuch übernommen.

Vier Verbindungen werden angezeigt

Auf den Anzeigetafeln werden immer die nächsten vier Busverbindungen angezeigt, und zwar mit der tatsächlichen Abfahrtszeit der Buslinie. Ausfälle sollen ebenfalls angezeigt werden. Für Sehbehinderte gibt es eine Sprachinformation. An 13 Bussteigen werden die Displays installiert. Darunter befinden sich die Haltestellen (jeweils zwei Busssteige) Bonlanden Marktstraße, Plattenhardt Rathaus, Sielmingen Rathaus und Filder-Airport-Areal in Bernhausen. Letztere sei von der Verwaltung hinzugenommen worden, erklärte Ordnungsamtsleiter Jan-Stefan Blessing. „Das ist ein Leuchtturmprojekt.“ Man wisse zwar noch nicht, wie viele Leute dort täglich einsteigen, weil die Haltestelle erst vor Kurzem in Betrieb gegangen sei. Blessing ist aber sicher, dass sie gut genutzt wird. An den anderen genannten Bussteigen steigen mehr als 150 Fahrgäste pro Tag ein und aus. Deshalb werden sie auch vom Kreis gefördert. Die Stadt rechnet mit einem Betrag von mindestens 15 000 Euro. Folgende Haltestellen werden zusätzlich mit Displays ausgestattet: Bonlanden Nord, Harthausen Linde und Harthausen Rathaus (jeweils nur in Fahrtrichtung Bernhausen.

Als weitere Fahrgastinformation bietet der VVS an, dass die aktuellen Abfahrtzeiten heruntergeladen werden können. Dies ist für Einrichtungen und Firmen interessant, die Website basierte Displays betreiben. Damit können beispielsweise das Fildorado oder die Filharmonie ihren Gästen, bevor diese zur Bushaltestelle gehen, mitteilen, wann die nächsten Busse abfahren. Dieses System könne auch für die Filderklinik interessant sein, meinte CDU-Stadtrat Rudolf Lienemann. Schließlich befinde sich die Klinik etwa 500 Meter von der Haltestelle entfernt. Unnötige Wartezeiten im Freien könnten so vermieden werden.