Die Schutzstreifen für Radfahrer auf der Hohenheimer Straße in Plattenhardt werden von vielen nicht genutzt. Dies belegt nun die Facharbeit eines Schülers, Er hat die Situation nicht nur beobachtet, sondern auch eine Befragung vorgenommen.

Plattenhardt - Mittags gegen 13 Uhr bietet sich an Schultagen immer das gleiche Bild: Die meisten Jugendlichen, die auf der Hohenheimer Straße nach Hause fahren, benutzen den Gehweg. Das belegt nun auch eine Facharbeit von Felix Brandstetter.

 

Der 14-jährige Schüler des Eduard-Spranger-Gymnasiums (ESG) hat im Rahmen einer Facharbeit die Situation vor Ort nicht nur mittags, sondern auch morgens beobachtet. Außerdem befragte er 50 ESG-Schüler, die in Plattenhardt wohnen und mit dem Rad zur Schule fahren.

Befragte fühlen sich auf Radspur unsicher

Das Ergebnis ist deutlich: 68 Prozent der Befragten gaben an, auf der Hohenheimer Straße bergauf nie auf dem Schutzstreifen zu fahren, bergab waren es immerhin 36 Prozent. Und dies, obwohl das Fahren auf dem Gehweg für Jugendliche über zehn Jahren nicht mehr gestattet ist. Offenbar ist die Angst vor Unfällen aber stärker als das Unrechtsgefühl. 62 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich auf den Radspuren nicht sicher fühlen, „Das zeigt dass der Fahrradstreifen sein Ziel, das Fahren der Fahrradfahrer sicherer zu machen, nicht ganz erreicht“, folgert Brandstetter in seiner Arbeit. Dem widerspricht jedoch der Filderstädter Fahrradbeauftragte Jürgen Lenz. „Viele junge und alte Leute fühlen sich unsicher, obwohl objektiv die Sicherheit vorhanden ist“, erklärt er. Die Vorgabe des Gesetzgebers sei, die Radfahrer auf der Fahrbahn fahren zu lassen. Auf Gehwegen dürften die Radler nur noch in begründeten Fällen unterwegs sein und dann auch nur im Schritttempo. Filderstadt biete den Radfahrern, die auf die Straße geschickt werden, mit den Schutzstreifen in der Hohenheimer Straße eine zusätzliche Sicherheit. Jürgen Lenz geht davon aus, dass die Akzeptanz der Radspuren zunimmt. Es könne auch sein, dass mehr Kontrollen, bei denen Verwarnungen ausgesprochen werden, nötig würden.

„Gehweg frei geben“

Für den SPD-Stadtrat Frank Schwemmle, der von Beruf Rechtsanwalt ist, bewährt sich der Schutzstreifen nach wie vor nicht. Er ist im Gemeinderat einer der größten Gegner der besagten Schutzstreifen und setzt sich dafür ein, dass Radfahrer auch auf den Gehweg dürfen. „Die Geübten und Rennradler sollen auf der Straße fahren“, sagt er. Nach seiner Meinung verschlechtert sich für die „normalen“ Radfahrer auf der Fahrbahn die Verkehrssicherheit.

Der Stadtrat könnte sich gut vorstellen, dass zumindest für die bergauf fahrenden Radler der Gehweg in der Hohenheimer Straße wieder frei gegeben wird. Schließlich würde sich in diesem Fall auch die Vorgabe des Gesetzgebers, in Schrittgeschwindigkeit zu fahren, erfüllen lassen. Bergab könnte dann der Schutzstreifen erhalten bleiben.