Holz verbrennen, ohne dass die Wärme genutzt wird? Viel zu schade! Die Stadt Filderstadt beteiligt sich noch bis zum 1. April an der Schnittgutsammelaktion des Kreises. Die Zweige von Streuobstbäumen werden zu Holzpellets verarbeitet.

Filderstadt - Margit Riedinger möchte nicht, dass Energie verschwendet wird. Das war nämlich in der Vergangenheit oft der Fall, sagt Riedinger, die gemeinsam mit Simone Schwiete das Umweltschutzreferat von Filderstadt leitet. Damit sich das ändert, beteiligt sich die Große Kreisstadt an einem Verwertungsprojekt für Baumschnittgut von Streuobstwiesen des Landkreises Esslingen.

 

Seit 2012 können Zweige vom Streuobstbaumschnitt angeliefert werden, die dann wieder genutzt werden. Ab sofort und noch bis Samstag, 1. April, können diese beim Berghof Jetter, Berghof 1, in Harthausen abgeladen werden. Sie werden dort kostenlos entgegengenommen. Das gilt aber nicht für Gartenabfälle und Nadelgehölze. Diese müssen weiterhin zur Deponie Eichholz gebracht werden. Diese liegt südlich von Bonlanden an der B27 nahe des Tierheims.

Der Brennwert ist etwas niedriger als bei Buchenholz

Margit Riedinger sagt, wie es war, bevor sich die Stadtverwaltung an der Zweigsammelaktion beteiligt hat: „Da haben Kaminbesitzer das Schnittgut etwa als Anfeuerholz benutzt. Andere Leute haben diese zur Deponie gefahren, wo das Holz verbrannte, ohne dass die Wärme genutzt wurde“, sagt Riedinger.

Ein Professor der Hochschule Nürtingen habe genau an der Stelle angesetzt und sich ein Konzept überlegt, das die Abfallwirtschaftsbetriebe des Kreises nun umsetzen: „Er hatte die Idee, das Schnittgut von Obstbäumen zu sammeln und diese zu Holzpellets und Holzhackschnitzeln zu verarbeiten.“ Zwar sei wegen des hohen Rindenanteils der Brennwert niedriger als etwa von Buchenholz. Aber zumindest geht nun eben keine Energie mehr verloren.

Die Bäume leben länger, wenn sie gepflegt werden

Für die Obstbäume selbst hat die Aktion durchaus positive Auswirkungen: „Die Besitzer pflegen und schneiden ihre Bäume jetzt mehr. Manche haben das früher gar nicht gemacht.“ Die Gefahr sei aber, dass Bäume dann auseinanderbrechen, wenn zu viel Totholz darauf ist. Außerdem leben sie dann länger.

In diesem Jahr gibt es in Filderstadt nur noch einen Sammelplatz für Schnittgut von Streuobstwiesen. In der Vergangenheit seien es mehr gewesen. „Die Sammelplätze müssen mehrere Anforderungen erfüllen“, sagt Riedinger und zählt auf: „Sie dürfen nicht zu klein und nicht zu groß und mit einem Lastwagen erreichbar sein. Kiesplätze kommen nicht in Frage, weil sich die Steinchen mit dem Holz vermischen und die Maschinen beschädigen könnten.“ Den Vorteil am Standort Berghof bringt Riedinger auf den Punkt: „Sie können dann zwischendurch immer wieder die Zweige häckseln.“ Am Ende sollen die Überreste in Holzheizanlagen auf den Fildern verfeuert werden. Wo genau, das ist noch unklar.