Das Raumprogramm für die Gemeinschaftsschule in Filderstadt-Bernhausen ist beschlossen. Das Kostenziel heißt 28 Millionen Euro.

Filderstadt-Bernhausen - Die erste Kostenschätzung liegt bei 31,5 Millionen Euro. Damit wird die Prognose um 3,5 Millionen überschritten. Der Leiter des Hochbauamts, Klaus Heim, kündigte deshalb am Montag im Gemeinderat deutliche Einsparungen an. Er kam damit auch den Forderungen der Stadträte entgegen.

 

Das ganze Schulareal wird weiterentwickelt

Oberbürgermeister Christoph Traub wies gleich zu Beginn der Sitzung darauf hin, dass in der Kostenrechnung nicht nur der Neubau der Gemeinschaftsschule enthalten sei. „Das ganze Schulareal wird weiterentwickelt.“ sagte er. Dazu gehören die Sanierung der Realschule und der Gotthard-Müller-Halle, Umbauten bei der Realschule sowie der Abriss der bisherigen Gotthard-Müller-Schule. Der Kostenanteil der Gemeinschaftsschule liegt bei rund 26,68 Millionen Euro. Das Einsparpotenzial liegt allerdings vor allem bei dem geplanten Neubau.

Der Hochbauamtsleiter Klaus Heim sagte, dass allein die Reduzierung der Nutzflächen um 500 Quadratmeter eine Million Euro einbringen könne. Außerdem könne bei der Küche gespart werden. Bisher sei diese Küche sowohl für das Selbstkochen als auch für das Aufwärmen von Speisen ausgelegt. „Da aber Cook-and-chill vorgesehen ist, kann an der Einrichtung gespart werden“, sagte Heim. Man komme außerdem mit dünneren Decken aus, wenn noch mehr Säulen eingebaut würden. Schließlich werde auch das Lüftungssystem verändert. Mit all diesen Maßnahmen könnten 1,5 bis zwei Millionen Euro eingespart werden. Es gebe noch weiteres Einsparpotenzial. „Die Funktion der Schule wird aber nicht beeinträchtigt“, sicherte er zu.

Vier sogenannte Lehrhäuser

Bereits zuvor hatte der Architekt Stefan Rappold von Behnisch-Architekten das Raumprogramm skizziert. Im Erdgeschoss sollen die Verwaltung, Fachräume, ein Universal-Technikraum sowie die Mensa und die Küche unterkommen. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind jeweils vier sogenannte Lernhäuser vorgesehen. Darunter versteht man Lerneinheiten mit einem Gruppenraum und zwei bis drei Klassenzimmern, die sich daran anschließen. Im dritten Obergeschoss werden sich zwei solcher Lernhäuser sowie Fachräume für die Bildende Kunst befinden.

Schließlich ging der Architekt auch auf den Außenbereich der Schule ein. „Er ist ein besonderes Highlight.“ Es werde zwei getrennte Schulhöfe für die Grund- und für die Gemeinschaftsschule geben. Außerdem sei als Verbindung zur Realschule ein Platz geplant, der wie ein Amphitheater aussehe.

Stimmenthaltung wegen Kostensprung

Die Stadträte zeigten sich erfreut über die Planung. Sie machten jedoch deutlich, dass die Kosten gesenkt werden müssten. Vor allem Dennis Birnstock (CDU/FDP) machte seinem Unmut Luft. Als man überlegt habe, ob die alte Schule saniert oder aber eine neue gebaut werden solle, sei die Kostenprognose noch bei 24 Millionen Euro gelegen, erklärte er. Wegen des Kostensprungs werde er sich wie zwei Kollegen seiner Fraktion der Stimme enthalten.

Walter Bauer (SPD) und Catherine Kalarrytou (Grüne) betonten dagegen, dass nicht um jeden Preis gespart werden solle. Stefan Hermann (FW) freute sich über den einem Amphitheater ähnlichen Platz: „Der ist sehr pfiffig“, sagte er. Rudolf Lienemann (CDU/FDP) lobte, dass bei der Planung die Erfahrung anderer Bauherrn mit eingeflossen sei.