Die neue Musikschule bietet viel Raum für Unterricht und die Präsentation des Gelernten. Am Wochenende ist die Filderstädter Einrichtung offiziell eröffnet worden.

Filderstadt - In Filderstadt spielt künftig im Filum die Musik – zumindest was die Ausbildung junger musischer Talente angeht. Dass die neue Musikschule, die in Bernhausen gebaut wurde, mehr als nur ein Zweckbau ist, davon konnten sich am Wochenende alle Interessierten ein Bild machen. Der Einladung zur Erkundung des 4000 Quadratmeter großen Neubaus mit fünf Ebenen folgten dabei so viele Filderstädter, dass in manchen Räumen, in denen Schüler und Lehrer das Zusammenspiel in der Bildungseinrichtung demonstrierten, Enge herrschte.

 

Faszinierender Bau

„Das ist ein wirklich faszinierender Bau“, meinte Martin Holder, der von der Großzügigkeit des Gebäudes angetan war. Und auch Tochter Nicole, die gerne das Klavierspiel erlernen möchte, ist begeistert. „Hier könnte es mir richtig Spaß machen“, meint die 13-Jährige. Ihr hat auch gut gefallen, dass bei den Tagen der offenen Tür am Wochenende nicht nur die Arbeit der Musikschule vorgestellt wurde, sondern dass man unter anderem auch mal sehen konnte, wie Streichinstrumente hergestellt werden. „Ich habe nicht gewusst, dass die Herstellung so aufwendig ist“, sagte das Mädchen, nachdem sie Eberhard Thiessen aus Esslingen dabei zugesehen hatte, wie er den Corpus eines Cellos von Hand bearbeitete.

Mal tönte Gesang aus den Zimmern, mal waren Klänge von Instrumentalisten zu hören. Und dass das, was die Schüler im Unterricht lernen, sich auch zu einem harmonischen Ganzen fügt, war an den beiden Tagen der offenen Tür im modernen und akustisch gelungenen Konzertsaal bei mehreren Aufführungen zu erleben.

Ein Höhepunkt seines Lebens

Bereits am Freitag war das Filum für geladene Gäste eröffnet worden. Dabei spielten das Jugendsinfonieorchester der Musikschule sowie Mitglieder des Filharmonischen Kammerorchesters zum ersten Mal im neuen Konzertsaal vor Publikum. Die Premiere gelang, die Akustik hielt, was der Architekt versprochen hatte.

„Das ist ein Gebilde geworden, das man lieben kann“, sagte Karl Schlecht über die Musikschule, die seinen Namen im Zusatz trägt. Mit dem Gebilde verband der Gönner gleichsam eine Hoffnung. „Wo man spielen lernen kann, entsteht Leidenschaft.“ Und mehr noch: „Die Filum-Eröffnung ist auch ein Höhepunkt meines Lebens“, sagte der 84-Jährige.

Zu den Festrednern gehörte der frühere Ministerpräsident des Landes Erwin Teufel, der Mitglied im Kuratorium der Karl Schlecht Stiftung ist. Er sprach von einem „architektonisch herausragenden Prunkstück“. Filderstadts OB Christoph Traub wiederum bedankte sich im Namen der Stadt „für dieses wahrhaft große Geschenk. Es ist wunderbar, dass hier ein Bildungscampus entstanden ist“.