In Filderstadt hat die Verwaltung den Gemeinderat über mögliche Bauflächen informiert. Dabei machte sie auch klar, dass im Landschaftsschutzgebiet keine Entwicklung möglich ist.

Filderstadt - Die Idee hat etwas Bestechendes. Wenn man schon im Außenbereich bauen muss, dann könnte man doch vorrangig solche Gebiete nutzen, wo es eine Straße gibt, die auf der einen Seite bereits bebaut ist und auf der anderen an die Äcker grenzt.

 

Der Vorteil wäre, dass die Erschließung für die neuen Wohnhäuser, die auf der Flur entstehen würden, schon vorhanden ist. Es könnte deshalb eine deutliche Menge an Flächen gespart werden. Statt der Straße würden dann die neuen Wohnhäuser an die Ackerflächen grenzen. Ein mögliches Beispiel für diese Baulandentwicklung wäre die Gymnasiumstraße in Bernhausen.

Das Problem ist jedoch, dass in den genannten Fällen das Landschaftsschutzgebiet an die Straßen grenzt. Dann lässt das Landratsamt als Untere Naturschutzbehörde nicht mit sich reden. „Man hat uns klargemacht, dass im Landschaftsschutzgebiet nur in besonderen Ausnahmen gebaut werden darf“, sagt der Leiter des Filderstädter Stadtplanungsamts, Matthias Schneiders. Beispielsweise wenn sich wichtige Einrichtungen wie die Filderklinik erweitern wollten und dies nur im angrenzenden Landschaftsschutzgebiet möglich wäre.

Expansion entlang der S-Bahnstrecke

Das bringt die Verwaltung und den Gemeinderat in der aktuellen Diskussion um neue Bauflächen jedoch nicht weiter. Am Samstag befassten sie sich mit dem neuen Flächennutzungsplan in einer nicht öffentlichen Klausur im Bürgerhaus Plattenhardt. Stadtplanungschef Schneiders sagt auf Anfrage unserer Zeitung, man habe den Stadträten den Vorentwurf für einen neuen Flächennutzungsplan vorgestellt.

Er soll letztlich den Rahmen für die künftige Bebauung im Außenbereich vorgeben. Wie zu hören war, sollen die größten Expansionsflächen entlang der neuen S-Bahntrasse Bernhausen – Sielmingen und im Bereich Affelter in Bonlanden liegen. Während entlang der S-Bahnstrecke hauptsächlich Wohnhäuser geplant sind, ist in dem Bonländer Bereich zwischen der Firma Boss und der Metzinger Straße hauptsächlich Gewerbe vorgesehen.

Stadtplanungschef Schneiders will sich diesbezüglich noch nicht festlegen. Die beiden genannten Gebiete wurden jedoch bereits im Räumlichen Leitbild als die maßgebenden Entwicklungsflächen genannt.

Schneiders betont auf Anfrage, dass die weitere Ausarbeitung des Flächennutzungsplans zeigen werde, wo Wohn- und Firmengebäude entstehen sollen. Sobald sich der Gemeinderat öffentlich mit dem Plan befasst habe, werde auch die Öffentlichkeit im Verfahren beteiligt. „Nach meiner Vorstellung sollte man danach festlegen, welche Flächen als Bauland in Frage kommen“, sagt der Stadtplaner.

Elf Hektar Baufläche im Innenbereich

Klar sei, dass Filderstadt dafür Flächen im Außenbereich brauche. Bis zum Jahr 2030 rechne man mit weiteren 2000 bis 2500 Einwohnern. Im Innenbereich gebe es aber nur Baulücken mit einer Fläche von rund 22 Hektar. Wenn man großzügig davon ausgehe, dass für die Hälfte davon ein Bauinteresse bestehe, komme man auf eine bebaubare Fläche von elf Hektar, sagt Schneiders.

„Natürlich sind wir darauf bedacht, zunächst im Innenbereich zu bauen.“ Die genannte Fläche reiche aber für die beabsichtigte Entwicklung nicht aus. Bei der Auswahl müssten sowohl städtebauliche als auch ökologische Belange berücksichtigt werden. „Es gibt Bereiche, die als Kaltluftschneise wichtig sind“, sagt Schneiders. In solchen Fällen suche man eine bauliche Lösung, die den Luftaustausch weiterhin ermögliche.

Die Klausur sei ein konstruktiver Auftakt für die Planung gewesen, sagt Oberbürgermeister Christoph Traub. „Das ist eine gute Grundlage für den weiteren Prozess“, sagt er und erklärt, dass die ins Auge gefassten Flächen vom Technischen Ausschuss am 26. Februar und vom Gemeinderat am 12. März öffentlich diskutiert werden.