Filderstadt Die Feuerwehr braucht diesmal selbst Hilfe

Die Magazine der Filderstädter Feuerwehr sind zu klain. Die im Vergleich zu früher größeren Lastwagen passen nicht mehr rein. Man müsste neue Feuerwehrhäuser bauen. Aber wo?
Filderstadt - Verkehrte Welt – aber im vorliegenden Fall braucht die Feuerwehr ausnahmsweise mal dringend Hilfe. Die Feuerwehrhäuser in Filderstadt sind zu klein. Vor allem an der Höhe der Fahrzeughallen mangelt es. Neue Fahrzeuge, die bald angeschafft werden müssen, passen nicht mehr rein. Schon bisher hatte die Wehr Probleme bei der Unterbringung ihrer Autos. Eines musste sogar tiefergelegt werden, damit es ins Feuerwehrhaus Harthausen passt. Ein anderes – der Zetros, der insbesondere für Waldbrände geeignet ist und wegen seines Aussehens als das Prunkstück der Gesamtwehr gilt – ist sogar eine Sonderanfertigung. „Den gibt es nur einmal weltweit“, sagt Stadtbrandmeister Jochen Thorns. Der Zetros passt nur ganz knapp in die 3,14 Meter hohe Fahrzeughalle. „Wenn das neue Löschgruppenfahrzeug angeschafft wird, ist die Halle aber definitiv zu klein“, sagt Thorns.
In Plattenhardt konkreter Bedarf
Noch in diesem Jahr soll die Ausschreibung für diese sogenannte Ersatzbeschaffung rausgehen. Gesucht wird ein Nachfolger für das 25 Jahre alte LF 16/12. Weil der auf jeden Fall mit einer Höhe von 3,30 Meter zu hoch sein wird, braucht es eine neue Fahrzeughalle.
Und zwar nicht nur in Plattenhardt. Die Feuerwehrhäuser in Filderstadt wurden in den Jahren 1961 bis 1974 gebaut. Wegen der neuen Normen für die Fahrzeuge seien die Gebäude nun zu klein, sagt der Stadtbrandmeister. Er hofft darauf, dass zumindest ein Teil der Feuerwehrhäuser neu gebaut oder aber umgestaltet wird.
Ein Fachbüro soll ein passendes Konzept erarbeiten und den entsprechenden neuen Feuerwehrbedarfsplan erstellen. Die Ausschreibung dafür läuft bereits. Noch vor den Sommerferien soll der Zuschlag erfolgen. Das Büro müsse Ideen zu den einzelnen Standorten entwickeln, sagt Jochen Thorns. Es könnte auch sein, dass gemeinsame Standorte einzelner Abteilungen vorgeschlagen werden.
Kommandant will in allen Stadtteilen Magazine
Der Stadtbrandmeister macht allerdings ganz klar, dass er davon nicht viel halten würde. Das Problem sei, dass die Eintreffzeit – also die Zeit, die ein Feuerwehrangehöriger von seinem Aufenthaltsort bis zum Einsatzort braucht – für das erste Löschfahrzeug bei maximal zehn Minuten liegen sollte. „In fast hundert Prozent der Fälle können wir derzeit diese Vorgabe einhalten“, erklärt Thorns. Dies gehe aber nur, weil die Feuerwehrhäuser in den einzelnen Stadtteilen liegen. Dadurch hätten die Feuerwehrleute einen kurzen Weg zum Magazin. Der Brand am Nord-Ost-Ring in Bernhausen am Sonntag habe außerdem gezeigt, dass auch der Weg zum Einsatzort möglichst kurz sein müsse. Die Drehleiter, die zur Rettung einer Frau gebraucht wurde, war bereits vier Minuten nach der Alarmierung vor Ort.
Beim Um- oder Neubau der Feuerwehrhäuser müsse insgesamt mehr Platz geschaffen werden, sagt Thorns. In allen Magazinen befänden sich die Spinde mit den Einsatzuniformen direkt hinter den Fahrzeugen. Dies sei aus Gesundheitsgründen wegen der Abgase nicht mehr erlaubt. Außerdem würden in den Gebäuden zum großen Teil Gruppen-, aber auch Ausbildungsräume fehlen. Thorns hofft nun, dass dazu der neue Feuerwehrbedarfsplan Lösungsvorschläge macht. Ziel müsse es sein, dass die Filderstädter Wehr, die derzeit mit 301 Einsatzkräften die größte im Landkreis Esslingen ist, attraktiv und voll einsatzfähig bleibe.
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