Der Arbeitskreis Klimaschutz der Stadt hat ein Konzept vorgelegt, wie weniger CO2 freigesetzt werden soll. Ein Klimaschutz-Manager soll die 52 Projekte koordinieren.

Filderstadt - Joggen gehen ist gut für die körperliche Fitness, keine Frage. Doch mitunter ist es nicht gut für das Klima. Das gilt dann, wenn Sportler mit dem Auto zur Laufstrecke und zurück fahren. Das tun allerdings nicht nur Jogger. Der Deutsche Olympische Sportbund hat nämlich ermittelt, dass mehr als die Hälfte aller Sportler mit dem Auto zum Platz, zum Schwimmbad oder zur Halle fahren.

 

Die Stadtverwaltung Filderstadt hat die Idee, mit dem Projekt „Sportlich zum Sport“ dagegen zu steuern. So sollen diejenigen, die mit dem Auto zur Sportstätte fahren, motiviert werden, das Fahrrad zu nehmen oder zu Fuß zu gehen. Dadurch soll die Fitness der Bürger verbessert und weniger Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt werden. Dieser Stoff gilt als eine wesentliche Ursache für den Klimawandel.

18 Projekte sollen Vorrang haben

Ob und wann das Projekt umgesetzt wird, ist noch nicht klar. Denn im Maßnahmenkatalog des Klimaschutzkonzepts der Stadtverwaltung und der Stadtentwicklungsgesellschaft Stuttgart stehen 52 Projekte, von denen zunächst 18 Vorrang haben sollen. Dazu zählen laut der Vorlage für den Gemeinderat ein Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte, die Förderung von Elektromobilität, muttersprachliche Energie-Mentoren und eine auf drei Jahre befristete Personalstelle für einen Klimaschutzmanager.

„Mit dem Manager wollen wir unser Klimaschutzkonzept in die Breite tragen. Darum ist die Stelle das Herzstück des Klimaschutzkonzepts“, sagte Simone Schwiete, die Leiterin des Umweltschutzreferats der Stadtverwaltung, in der Gemeinderatssitzung. Die Stadträte stimmten geschlossen dafür, einen Förderantrag für einen Klimaschutzmanager zu stellen. „Der kann zu 65 Prozent aus Bundesfördermitteln bezahlt werden“, sagte Schwiete. Die Personalentscheidung soll aber erst nach der Förderzusage erfolgen. Der Klimaschutzmanager soll dann Projekte anstoßen, informieren und Fördergelder einwerben.

Konzept ist Bedingung für Manager-Stelle

Aus der Vorlage geht hervor, dass das Klimaschutzkonzept die Bedingung dafür ist, dass die Stelle geschaffen wird. Filderstadt hat das Konzept auf Anregung der Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker erarbeitet. Sie sei damit „sehr zufrieden“, sagte Schwiete.

Es sei nötig gewesen, dieses zu entwickeln, weil eine CO2-Bilanz ein ernüchterndes Ergebnis gebracht habe. „Wir sind als Stadt seit 20 Jahren Mitglied im Klimabündnis, haben aber erst vor kurzem die Bilanz erstellt. Wir hatten uns vorher immer gesagt, dass wir unsere Energie in konkrete Projekte stecken möchten und nicht bilanzieren möchten“, so Schwiete. Das Ergebnis war ernüchternd: Obwohl Filderstadt schon vielfältige Aktivitäten, wie etwa die Kampagne Filderstadt fährt Rad, ins Leben gerufen hat, um Kohlenstoffdioxid einzusparen, sank der Ausstoß pro Person und Jahr nur von zehn Tonnen im Jahr 1990 auf neun Tonnen 2011. Das ist laut Schwiete zu wenig. Denn das Klimabündnis verfolge das Ziel, den Ausstoß von CO2 alle fünf Jahre um zehn Prozent zu reduzieren.

Hauptaugenmerk liegt auf der Öffentlichkeitsarbeit

Darum hat Filderstadt die Anstrengungen verstärkt und der Arbeitskreis Klimaschutz das Konzept erarbeitet. Darin geht es etwa um Gewerbe, Verkehr und Energieversorgung. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Öffentlichkeitsarbeit. So werden dann wohl auch Menschen dafür sensibilisiert, mit dem Rad zum Sport zu fahren.