Fahrgäste der Linie 817 mussten am Mittwoch zu Fuß gehen. Der Fahrer musste offenbar dringend auf die Toilette und räumte deshalb den Bus.

Sielmingen - Noch immer beschweren sich Eltern von Schülern über die Busse, die im Linienbündel 1 unterwegs sind. Auch der Filderstädter Gesamtelternbeirat habe sich am Mittwoch mit dem Thema befasst, sagt der stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende der Wielandschule, Ingo Domin. Zunächst habe es nach dem Start der neuen Buslinien Beschwerden über Verspätungen und Ausfälle gegeben, inzwischen würden die Eltern vor allem technische Missstände der Busse beklagen.

 

Domin berichtet außerdem von einem Vorfall, der sich am Mittwochnachmittag auf der Linie 817 ereignet habe. Seine Tochter, die auf der Heimfahrt von der Gotthard-Müller-Schule war, sei vom Fahrer schreiend aus dem Bus geworfen worden, sagt er. Auch deren Klassenkameradin und andere Fahrgäste hätten das Fahrzeug in der Nähe des Sielminger Gewerbegebiets Köller verlassen müssen. Der Busfahrer habe anscheinend dringend auf die Toilette gemusst.

Den Fahrer zur Rede gestellt

Es sei offenbar Vorschrift, dass Fahrgäste nicht im Bus sitzen dürften, wenn der Fahrer weg sei, sagt Domin. Das habe ihm der Busfahrer erzählt. Domin hatte ihn zur Rede gestellt, nachdem ihm seine Tochter telefonisch von dem Vorfall berichtet hatte. „Warum er dann einige der Fahrgäste gar nicht mehr mitgenommen hat, konnte er mir aber nicht erklären“, sagt der besorgte Vater, dessen Tochter den Weg durch den ganzen Ort vom Köller bis zur Friedhofstraße zu Fuß gehen musste.

Bei der Firma Friedrich-Müller-Omnibus (FMO), die für die Linie 817 verantwortlich ist, weiß man von dem Vorfall offenbar noch nichts. Auf Anfrage lässt das Unternehmen wissen, dass der Fahrer richtig handle, wenn er beim Verlassen des Busses die Fahrgäste bitte, ebenfalls auszusteigen. Dies geschehe aus Sicherheitsgründen. „Selbstverständlich sollte diese Bitte in einem vernünftigen Ton vorgetragen werden“, so die Auskunft. Warum der Fahrer im vorliegenden Fall nicht alle Fahrgäste wieder mitgenommen hat, bleibt offen. Der Vorfall werde mit der Firma Melchinger, die im Auftrag von FMO auf der Linie 817 fährt, besprochen. Die Firma Melchinger wollte auf Anfrage unserer Zeitung dazu nichts sagen.