Vom 7. Oktober an werden in Filderstadt zahlreiche Veranstaltungen angeboten, die für fair gehandelte Produkte werben. Zum Auftakt gibt es eine Diskussion über den fairen Handel mit Vertretern von Transfair und Terre des Hommes.

Filderstadt - Die Plakate und Flyer sind schon an vielen Stellen in der Stadt zu sehen. Von nächstem Dienstag an lädt Filderstadt zu einer Woche des fairen Handels ein. Zahlreiche Veranstaltungen sind geplant. (siehe auch nebenstehenden Kasten). Mit den Aktionen erfüllt die Stadt auch einen Teil der Voraussetzungen, die für das Siegel Fair-Trade-Town gelten.

 

Hannelore Moll, die Koordinatorin der Initiativgruppe, die hauptsächlich aus Mitgliedern des Eine-Welt-Ladens Bernhausen besteht, ist zuversichtlich, dass bald alle Bausteine für die Bewerbung vorliegen. „Nur bei den Gaststätten hapert es noch ein wenig“, sagt sie. Bedingung für den Titel „faire Stadt“ ist, dass mindestens fünf Gaststätten fair gehandelte Getränke oder Gerichte anbieten. Um Kneipen und Restaurants zu motivieren, sollen jetzt drei von ihnen solche Produkte zum Ausprobieren bekommen. „Eigentlich ist der Kauf für Gastronomen problemlos“, sagt Moll. Selgros biete fair gehandelte Nahrungsmittel und Getränke-Schweizer entsprechende Getränke. Hannelore Moll geht davon aus, dass bis Ende des Jahres mindestens fünf Wirte bei der Aktion mitmachen.

Siegel zum Stadtjubiläum?

Die anderen Voraussetzungen – zehn Geschäfte, die fair gehandelte Produkte anbieten sowie Aktionen von Schulen, Kirchen und Vereinen in Sachen fairer Handel würden erfüllt. Falls der Antrag positiv beschieden werde, könne bereits bis zum Frühjahr das Siegel überreicht werden. „Vielleicht geschieht dies ja im Rahmen des Stadtjubiläums“, hofft Moll.

Die Koordinatorin freut sich, dass die faire Woche mit einem bunten Programm aufwarten kann. Zur Eröffnung wird es am Dienstag, 7. Oktober, eine Podiumsdiskussion geben, die mit den Vorsitzenden von Transfair und Terre des Hommes hochkarätig besetzt ist. Bei der Veranstaltung sollen auch Kritiker des fairen Handels zu Wort kommen. „Schließlich wird immer wieder die Frage gestellt, ob das Ganze nur heiße Luft ist“, sagt Moll.

Neuen Saft kreiert

Umrahmt wird die Auftaktveranstaltung mit kulinarischen Genüssen der Schülerfirma „Sunshine“ der Gotthard-Müller-Schule und der Firma Fruchtsäfte Briem. Sie präsentiert einen erstmals gepressten Saft, eine Kombination aus Filderstädter Apfelsaft und fair gehandeltem Mango-Saft von den Philippinen. Über dieses neue Produkt freut sich der städtische Bürgerreferent Thomas Haigis, der den Initiativkreis unterstützt hat, ganz besonders. „Das ist eine gelungene Kombination aus einem regionalen und einem fair gehandelten Produkt“, sagt der frühere Umweltreferent.

Zu den Aktionen, die für das Siegel erforderlich sind, gehören auch Veranstaltungen von Schülern. Dieser Punkt wird dadurch erfüllt, dass die Schüler in allen Filderstädter Geschäften fragen, ob sie am fairen Handel beteiligt sind. Die Plattenhardter, Bonländer und Harthäuser Geschäftsleute wurden bereits abgeklappert. Nun werden noch die Bernhäuser und Sielminger befragt.