Der Filderstädter Technische Ausschuss hat das Geld für eine neue Buslinie nach Waldenbuch bereitgestellt. Nun werden Verhandlungen zwischen den Städten geführt. Der Bus kann frühestens im Dezember 2017 seine Jungfernfahrt machen.

Filderstadt - Die Diskussion ging hin und her. Die Verwaltung wollte zuerst die Verhandlungen zu Ende führen. Die SPD, allen voran deren Fraktionschef Walter Bauer, wollte dagegen Nägel mit Köpfen machen und einen Beschluss für die gewünschte Buslinie herbeiführen.

 

Schon im Vorfeld der Ausschusssitzung hatte Bauer beantragt, den bisher kalkulierten Finanzierungsanteil Filderstadts in Höhe von 76 000 Euro im Haushalt bereitzustellen. Er reagierte damit auf die Verwaltung, die vorgeschlagen hatte, die Ergebnisse des Mobilitätskonzepts abzuwarten und dann über die Investition zu entscheiden.

„Buslinie wichtig und sinnvoll“

„Wir sind seit 2009 an dem Thema dran“, sagte Bauer und meinte damit offensichtlich den gesamten Gemeinderat. „Diese Buslinie halten alle für wichtig und sinnvoll“, fügte er hinzu. Er sei der festen Auffassung, dass die anderen Beteiligten anders an die Sache herangehen, wenn einer sage: wir machen das. Deshalb müsse Filderstadt seinen klaren Willen kundtun. Dem setzte Stadtkämmerer Georg Braunmüller entgegen, dass man besser verhandeln könne, wenn noch nicht explizit feststehe, wie viel Filderstadt zahlen wolle.

Nach der bisherigen Kalkulation müsste die Große Kreisstadt 76 000 Euro an den Gesamtkosten von 282 000 Euro tragen. Als weitere Finanziers bräuchte man dann noch neben Waldenbuch die Kreise Esslingen und Böblingen. Filderstadts Bürgermeister Reinhard Molt brachte eine weitere Variante ins Spiel, die seiner Meinung nach deutlich billiger werden könnte. In diesem Fall würde eine der bestehenden 30er-Linien, die auch durch Filderstadt fahren, so umgelenkt, dass sie letztlich auch Waldenbuch bedienen würde. Deshalb könne man noch gar nicht genau sagen, wie viel Geld im Haushalt gebraucht werde. Dieses Argument ließ allerdings Alfred Weinmann (SPD) nicht gelten. Es komme auch bei Bausachen immer wieder vor, dass zuviel Geld im Haushalt eingestellt werde. Es sei doch kein Beinbruch, wenn dann etwas übrig bleibe, argumentierte der Stadtrat.

Waldenbuchs Bürgermeister erfreut

Auch die übrigen Fraktionen signalisierten ihren guten Willen, die neue Linie einzurichten. Schließlich gehe es darum, die Filderklinik, das Fildorado und das Altenheim St. Vinzenz besser an Waldenbuch anzubinden. Auf der anderen Seite sollen die Filderstädter die Möglichkeit bekommen mit dem Bus auf dem direkten Weg in die Waldenbucher Museen und nach Tübingen zu kommen. Bei der Abstimmung enthielten sich jedoch die Fraktionen von CDU/FDP und Freien Wählern weitgehend der Stimme. Für die Bereitstellung der 76 000 Euro votierten nur SPD, Grüne sowie Rudolf Lienemann (CDU/FDP).

Die Verwaltung will nun Verhandlungen mit Waldenbuch und den betroffenen Kreisen führen. Waldenbuchs Bürgermeister Michael Lutz zeigt sich in einer ersten Stellungnahme erfreut über den Filderstädter Beschluss. Falls die Gemeinderäte von Filderstadt und Waldenbuch und die Kreistage dem Verhandlungsergebnis zustimmen, kann die Linie im Dezember 2017 starten.