Die Filderstädter Verwaltung hat umfassend über die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen informiert. Dabei sprach sich die Verwaltung auch für Flüchtlingszelte auf dem Festplatz Bernhausen aus.

Filderstadt - Es war eine umfassende Informationsveranstaltung. Eineinhalb Stunden lang referierten Mitarbeiter der Stadtverwaltung unter Vorsitz von Oberbürgermeister Christoph Traub am Montag bei einer Sondersitzung des Gemeinderats in der Filharmonie über die geplante Unterbringung von Flüchtlingen und über deren Betreuung.

 

Gleich zu Beginn trat der OB Gerüchten entgegen, die kursieren. Es sei verbreitet worden, dass bei der Spedition Briem in Bonlanden Flüchtlinge einquartiert werden, sagte er. Dort seien Lastwagen mit Betten und Matratzen gesichtet worden. Letzteres stimme zwar, die Betten seien aber in ein benachbartes Gebäude der Stadt eingelagert worden. Auch ein zweites Gerücht wies Traub zurück: „Es werden keine Flüchtlinge im toom-Baumarkt einquartiert.“

Den Zelten sollen Container folgen

Die Verwaltung beabsichtigt aber, zwei Zelthallen auf den Festplatz Bernhausen zu stellen. Und zwar dort, wo derzeit Wohnmobile parken. Ursprünglich wollte der Landkreis das benachbarte Grundstück nutzen. Das sei aber zu klein, sagte Bürgermeister Reinhard Molt. Der neue Plan sehe vor, dass die Flüchtlinge, die jetzt in der Gotthard-Müller-Halle untergebracht sind, in die Zelthallen umziehen und später dann in vom Landkreis erstellten Containern neben dem Festplatz wohnen.

„Die Zelte werden erst nach dem Pferdemarkt aufgestellt“, sagte OB Traub auf Nachfrage. Er rechnet damit, dass trotz der Zelte noch genug Parkplätze für die Filharmonie und das Filum auf dem Festplatz zur Verfügung stehen. Die Gemeinderatsfraktionen sollen nun darüber beraten, ob sie diesen Plan unterstützen. Eine Entscheidung wird bei der nächsten Sitzung am 15. Februar fallen.

Dann wird auch über die anderen Vorschläge der Verwaltung entschieden. Bei der Jahnhalle in Harthausen will sie Container für die Anschlussunterbringung aufstellen. Falls erforderlich sollen außerdem die Uhlberghalle in Bonlanden und die Brandfeldhalle in Harthausen für die Anschlussunterbringung genutzt werden. Die Verwaltung rechnet im Jahr 2016 mit 1200 Flüchtlingen, die von der Stadt untergebracht werden müssen. Für weitere 1200 Flüchtlinge müssen Plätze in Notunterkünften oder vorläufige Unterbringungsmöglichkeiten bereit gestellt werden.

Kosten noch nicht bekannt

Stadtplanungschef Matthias Schneiders verkündete, dass die Stadt beim bezahlbaren Wohnungsbau Gas geben wolle. Als Bauplätze werden auch die Festplätze Bernhausen und Sielmingen ins Auge gefasst. Ordnungsamtsleiter Werner Kehrer berichtete, dass man mit einem Sicherheitskonzept Konflikten in und vor den Einrichtungen vorbeugen wolle. Bürgermeister Andreas Koch sagte, dass die Kosten noch nicht zu beziffern seien und forderte Unterstützung von Bund und Land. Er betonte außerdem die Bedeutung des Sprachunterrichts und sagte, dass Schul- und Kindergartenkapazitäten erweitert würden. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass für die Betreuung der Flüchtlinge zusätzliche Stellen entstanden sind. Sprecher der Fraktionen dankten der Verwaltung für die umfänglichen Informationen.